Diversity

DIVERSITY – der Wortursprung

Diversity ist ein Wort aus dem englischen Sprachgebrauch. Übersetzt wird es mit Begriffen wie Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Mannigfaltigkeit. Eine wesentliche Prägung erfuhr dieser Ausdruck in den 1950er/-60 Jahren.

Kritiker sagen »… Es ist eine geradezu eine Mode, Anglizismen zu benutzen, um intellektuell und modern zu klingen. Scheinbar befürchtet ihr Benutzer ansonsten nicht wahr genommen zu werden …«. Dieser Vorwurf ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Und doch, viele Worte fallen der Gesellschaft erst auf, wenn sie eine gewisse Fremdartigkeit haben. Das weckt Neugierde und Interesse bei dem Betrachter. Er beginnt sich mit dem Wort und dem Sachverhalt dahinter zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.

DIVERSITY – der Gedanke dahinter

In den 1950er/-60er Jahren finden sich die historischen Wurzeln von »Diversity« und dem sich daraus entwickelnden Diversity Management (DIM) wie es heute praktiziert wird. Unruhen in der Bevölkerung und sich daraus konstituierende Bürgerrechtsbewegungen setzen sich gegen Diskriminierung und für Gleichbehandlung aller Menschen ein. Wesentlicher Inhalt dieser Denk- und Handlungsweise – dieser neuen Dynamik – lautete: keine bewertende Behandlung eines Menschen aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Rasse, nationaler Herkunft oder der Religion.

DIVERSITY – ein Paradigma erobert die Welt

Programme und daraus resultierende Gesetze – Stichworte sind hier die Affirmative Actions und die Equal Employement Opportunities – können in den 1970er Jahren als erste große Erfolge auf dem nordamerikanischen Kontinent genannt werden.

1987 setzen sich Wissenschaftler des Hudsoninstitute mit dieser Thema  auseinander und verknüpfen sie mit den Handlungsweisen des wirtschaftlichen Lebens. Das Ergebnis dieser Forschungsarbeit ist der Report mit dem Titel »Work Force 2000; Work and Workers for the Twenty-First Century«.

In den folgenden Jahren gelangt diese Sichtweise nach Großbritannien. Sie wird sowohl den zwischenmenschlichen Umgang – privat und beruflich – als auch die Denkweise aller Beteiligten nachhaltig beeinflussen und prägen.

Mitte der 1990er Jahre hält die Diversity-Philosophie Einzug in das Leben der kontinentaleuropäischen Länder und setzt dort seinen Siegesmarsch fort.

DIVERSITY – weshalb die Formel hinter diesem Terminus so gewinnbringend für die Wirtschaft ist

Was im sozio-kulturellen Bereich die Wurzeln hat, prägt heute in besonderer Art und Weise das sozio-wirtschaftliche Miteinander. Besteht beispielsweise zwischen der Klugheit eines Menschen und seiner Hautfarbe eine Abhängigkeit? Ist ein jüngerer Mensch wertvoller als ein erfahrener Mensch? Sind es nicht die Unterschiede, die dem Ganzen erst die entscheidende Würze geben? Haben die Vielfalt, der Mehrwert und der Gewinn eines Menschen nicht eben in seinem Wesen ihre ursächliche und absolute Bestätigung?

»Human Governance« und »Compliance Governance« sind schlagende Begriffe, die den Stellenwert des Diversity Managements widerspiegeln und heute in jedem namhaften Unternehmen zur Pflichtkür gehört.

Das zentrale Ziel eines Unternehmens ist die Gewinnmaximierung. Erzielt wird dieses durch den Einsatz von Kapital. Das wiederum steht exemplarisch für Produkte und Mitarbeiter. Erfolg haben die Unternehmen dann, wenn sie sich zu etwas Besonderem entwickeln, beziehungsweise ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten. Da in jeder Hinsicht der Mensch der Anfang einer Wertschöpfungskette ist, muss dieser als das wichtigste Kapital eines prosperierenden Unternehmens gesehen werden. Nicht blutleere Kennzahlen optimieren diesen, sondern ein ehrlicher, durchdachter und wertschätzender Umgang. Das Ergebnis sind außerordentlich große Zuwachsraten in puncto Absatz, Umsatz und Cashflow – ein beispielhaftes Unternehmenswachstum.

Die Kultur des Diversity Management ist eine hohe Kunst. Auf der einen Seite ist der Mensch als soziales Wesen zu behandeln. Auf der anderen Seite ist er aus unternehmerischer Sicht bewertet Kapital. Genauer gesagt Humankapital. Wie sollte es eingesetzt werden, um maximale Erfolge zu erzielen? Beispielsweise Kostenvorteile durch geringen Krankheitsstand, Kostenvorteile durch zusätzliche soziale Absicherung der Mitarbeiter, flexiblere Einsatzmöglichkeiten (aufgrund gegenseitigen Verständnisses) …Diversity Management hat das Ziel, die Individualität und die Heterogenität mit der Generalisierung und der Homogenität in Einklang zu bringen.

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