Age Management

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In einer alternden Gesellschaft müssen sich auch Unternehmen an die veränderten Bedingungen anpassen. Insbesondere der Umgang mit älteren Mitarbeitern hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Das hat seine Gründe: 2014 waren gut 1,7 Mio. mehr Menschen über 55 Jahren erwerbstätig als noch vier Jahre zuvor. Ältere Mitarbeiter bringen Routine und Erfahrung in das Unternehmen ein. Gleichzeitig haben sie jedoch auch andere Bedürfnisse. Um diesen gerecht zu werden und altersgemischte Teams erfolgreich zu führen, ist Age Management ein wichtiger Faktor.

Der Begriff beinhaltet verschiedene Dimensionen, in welchen Unternehmen mit einem spezifischen Fokus auf das Altern gemanagt werden. Dabei geht es sowohl um Rekrutierungs- als auch Qualifizierungs- und Gesundheitsmaßnahmen. Mit Age Management soll dem Demografischen Wandel entgegengewirkt werden.

Herausforderungen des Age Management

Viele Bereiche der human resources beschäftigen sich vor allem mit dem war of talent, dem Kampf um qualifizierte Nachwuchskräfte. Da der Fachkräftemangel aber weitaus weitere Kreise zieht, können Unternehmen nicht nur auf junge Arbeitskräfte zurückgreifen. Vielmehr müssen die Potenziale der älteren Arbeitnehmer abgeschöpft werden.

Lange Zeit herrschte ein negatives Bild über die über 50-Jährigen. Gängige Klischees über ältere Arbeitnehmer waren z.B.:

  • geringere Leistungsfähigkeit
  • niedrigere Belastbarkeit
  • geringere Lernfähigkeit
  • höheres Ausfallrisiko

Insbesondere die ersten beiden Punkte können als Mär abgetan werden (man werfe einen Blick in Vorstandsetagen und Regierungsbänke). Auch den weiteren Vorurteilen kann mit einem effizienten Age Management entgegengewirkt werden. Dabei sind vor allem zwei Punkte entscheidend: Förderung des Verständnisses für ältere Arbeitnehmer, sowohl bei Führungskräften als auch in der Belegschaft, und Ergreifen spezifischer Maßnahmen zur Förderung.

Mögliche Maßnahmen des Age Management

Um den Bedürfnisse der Älteren gerecht zu werden, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Mögliche Ansatzpunkte sind vor allem die Arbeitszeit und Gesundheit.

  • Teilzeitstellen: Schaffung von Teilzeitstellen kann älteren Arbeitnehmern entgegenkommen. Möglich sind individuelle Teilzeitstellen ebenso wie Job-Sharing-Modelle, bei denen sich zwei (oder mehrere) Arbeitnehmer eine Stelle teilen. Andere Möglichkeiten zur Reduzierung der Arbeitszeit ist die Möglichkeit, Sabbaticals zu nehmen oder eine Jahresarbeitszeit festzulegen. Diese Maßnahmen kommen auch der Langfristigkeit eines Engagements zu Gute.
  • Gesundheitsmaßnahmen: Um den gesteigerten Anforderungen gerecht zu werden, bietet sich ein strukturiertes Gesundheitsmanagement im Unternehmen an. Durch verschiedene Kursangebote, Ruheräume und ähnliche Maßnahmen können die gesundheitlichen Belastungen minimiert werden, was zu geringeren Ausfallzeiten und generellem Wohlbefinden beitragen kann. Der daraus entstehende Wandel in der Unternehmenskultur hat auch mögliche Wirkungen in Hinsicht auf das Halten von Mitarbeitern.
  • Qualifizierungsmaßnahmen: Gerade ältere Arbeitnehmer werden oft in geringerem Maße weitergebildet. Jedoch sind gerade Qualifizierungsmaßnahmen entscheidend für den Erfolg der Integration älterer Mitarbeiter. Führungskräfte sollten daher darauf achten, keine Übervorteilung der älteren Mitarbeiter zu begünstigen.

Zukunft der Arbeit

Der fortschreitende demografische Wandel wird die Notwendigkeit zur Rekrutierung und Qualifizierung von älteren Arbeitnehmern verstärken. Unternehmen tun daher gut daran, sich auf die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer einzustellen und ihre Führungsstrategie auch auf altersgemischte Teams anzupassen. Durch ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement, vernünftige Karriere- und Nachfolgeplanung sowie tragfähiges diversity management stellen Organisationen die Weichen in Richtung Arbeit der Zukunft.