Stress im Beruf

Stressmanagement

Ich bin gestresst! Schneller, besser – und alles auf einmal. Die Anforderungen der Arbeitswelt werden stetig komplexer, gleichzeitig gestalten sich Freizeit und privat Beziehungen zunehmend anspruchsvoller. So ist es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der Bevölkerung unter dem täglichen Erwartungsdruck leidet und sich dauerhaft gestresst fühlt. „Ich bin gestresst“ ist bei Jung und Alt die häufige Antwort auf die Frage nach dem Wohlbefinden. Doch was ist Stress?

Definition von Stress

Stress ist die physische Reaktion auf unspezifische innere und spezifische äußere Reize, welche zu Erregung führen und den Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Der Organismus reagiert, indem er Stresshormone ausschüttet. Während Blutdruck, Blutzucker und Adrenalinspiegel ansteigen und die Muskelspannung zunimmt, wird die Atmung beschleunigt und die Sinne sind geschärft. Wachstum, Verdauung und die Aktivität des Immunsystems werden hingegen vorübergehend eingestellt. Der Körper ist bereit auf eine Bedrohung mit Flucht oder Angriff zu reagieren. Diese Reaktionen sind in unserer heutigen Lebenswelt jedoch in der Regel nicht umsetzbar, wodurch der anhaltende innere Druck den Körper in permanenter Alarmbereitschaft hält.

Stress wird individuell und sehr unterschiedlich empfunden

Was den einen Stress und schlaflose Nächte bereitet, wird von anderen mit einem Schulterzucken bewältigt. Woran liegt es, dass manche Menschen belastbarer und widerstandsfähiger sind als andere?

Engagement, Offenheit für Herausforderungen und das Gefühl die Macht zu haben, den Ausgang einer Situation positiv zu beeinflussen, wirken als Schutz vor Stress.

Eine bedeutende Rolle scheint außerdem die Grundeinstellung des Menschen zu spielen.

Im Vergleich zu Pessimisten scheinen Menschen mit einer grundsätzlich positiven und optimistischen Grundeinstellung ein stärkeres Immunsystem zu haben und eine gesündere Lebensweise zu verfolgen. Außerdem gehen optimistische Menschen offener auf andere zu, wodurch ihre Chance auf Unterstützung signifikant ansteigt.

Distress und Eustress

Nicht jeder Stress wirkt sich negativ auf uns aus.

Eustress ist die positive Form möglichen Erregungspotenzials. Hierunter fallen beispielsweise die eigene Hochzeit, eine Gehaltserhöhung, Lob von Vorgesetzten oder eine gute Note in der Schule. Eustress lässt uns ganz in einer Sache aufgehen, er beflügelt uns – bringt uns in den sogenannten Flow.

Als Distress bezeichnet man dauerhafte Zustände der Anspannung, welche als Bedrohung oder Überforderung wahrgenommen werden. Als Beispiele lassen sich hier der Todesfall eines geliebten Menschen, anhaltende familiäre Konflikte, Kriegserfahrungen oder die Kündigung durch den Arbeitgeber aufführen.Beispiele bitte raus

Wird dem Organismus keine Möglichkeit zur Stressbewältigung geboten, wirkt sich der anhaltende Stress negativ auf das allgemeine Wohlbefinden aus.

Stress erkennen: Stresssymptome

Auch wenn Menschen unterschiedlich auf Stressoren reagieren, weisen zahlreiche Symptome auf dauerhaft erlebtem Distress hin. Herz-Kreislauferkrankungen, Angstzustände, Nervosität, Potenzprobleme, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen, Migräne, Allergien, Gefäßerkrankungen, Appetitlosigkeit, Asthma, ein geschwächtes Immunsystem sowie Magen-Darm-Erkrankungen sind ernst zu nehmende Anzeichen einer negativen Dauerbelastung. In der Folge treten Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Gereiztheit sowie eine hohe Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, bis hin zum Burnout-Syndrom, auf.

Methoden zur Stressbewältigung

Trotz gestiegener Anforderungen und der Beschleunigung des Alltags stehen uns vielfältige Möglichkeiten zur Bewältigung von Stress zur Verfügung.

Meditation, Atemtechniken und Yoga werden zunehmend zur Entspannung eingesetzt. Einige Menschen finden Kraft und Ruhe in der spirituellen Welt.

Weiterhin gilt sportliche Betätigung als Stressventil. Schon ein ausgedehnter Spaziergang hilft dabei, Stress abzubauen. Joggen, wandern, schwimmen oder Rad fahren sorgen für körperlichen Ausgleich. Hierbei werden einerseits Stresshormone abgebaut, andererseits kommt es zur Ausschüttung von Glückshormonen.

Im Umgang mit Stress erweist sich zudem ein funktionierendes soziales Netz als wichtige Ressource. Freunde, Bekannte, Familie und Nachbarn können einerseits als Gesprächspartner emotionale Unterstützung und Rat bieten. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass das nahe soziale Umfeld aktive Hilfe in Form von Fahrdiensten, Kinderbetreuung oder ähnlichen Maßnahmen, anbietet.

Seminare zum Thema Stressmanagement zeigen wirksame Methoden, Stress abzubauen und dauerhaft zu reduzieren bzw. zu verhindern.