Gesundes Arbeiten
Macht Arbeit macht wirklich krank? Wenn man liest, wie sehr die Rate der psychischen Erkrankungen insbesondere des Burnout-Syndroms in den letzten Jahren angestiegen ist, könnte man zu genau diesem Schluss kommen.
Doch welche Faktoren sind entscheidend, wenn es um die Frage geht, ob Arbeit krank macht oder gesund ist? Es gibt zahlreiche Faktoren, die Einfluss auf unsere Gesundheit am Arbeitsplatz haben. Beschränken wir uns auf den Büroalltag dann sind Lichtverhältnisse, Geräuschpegel, Bildschirmarbeit, Temperatur nur einige Beispiele für „harte“ Faktoren. Hinzu kommen immer komplexere Arbeitsprozesse, ein hoher Zeitdruck und eine immer höhere Flexibilität, die von den Beschäftigten erwartet wird. Viele belastet zudem die Unsicherheit des Arbeitsplatzes, sei es durch befristete Verträge oder durch die unsichere wirtschaftliche Situation des Arbeitgebers, bei dem es immer wieder Entlassungswellen gibt. Es sind gerade die „weichen“ und emotional belastenden Faktoren, die schließlich zu psychischen Beeinträchtigungen führen.
Im Hinblick auf den demografischen Wandel und dem damit in vielen Branchen und Regionen zu erwartenden Fachkräftemangel, ist die Aufgabe, die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und zu erhalten extrem wichtig für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen.
Welches sind Faktoren, die Beschäftigte als gesundheitsfördernd empfinden? Die gesamtdeutsche Arbeitsschutzstrategie, die Bund, Länder und Träger der Unfallversicherungen bereits 2008 verabschiedet haben, zählt unter anderem folgende Kriterien auf, die wichtig sind für eine gesunde Arbeitsumgebung.
- Eine klare Aufgabenverteilung und sinnvolle Arbeitsinhalte, denn dann hat der Mitarbeiter das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und einen Beitrag zum Gesamterfolg zu leisten.
- Eine transparente und mitarbeiterorientierte Führung. Wenn der Mitarbeiter nicht für die Führungskraft nur eine Zahl ist, sondern er mit einbezogen wird, dann ist Führung motivierend. Transparent ist sie dann, wenn der Mitarbeiter die Ziele und Entscheidungen durch eine offene Kommunikation nachvollziehen und somit auch unterstützen kann.
- Eine abwechslungsreiche Tätigkeit – denn nichts ist demotivierender als monotone Arbeiten, die den Mitarbeiter regelrecht „einschlafen“ lassen.
All dies sind Faktoren, die häufig in der Hand der Führungskräfte liegen. Sie spielen eine sehr wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern.
Ergänzt man diese Erfolgsfaktoren mit einem ganzheitlichen Gesundheitsengagement, das präventive Maßnahmen beinhaltet und das Gesundheitsbewusstsein der Beschäftigten weckt, dann steht einem zukunftsfähigen „gesunden Unternehmen“ nichts mehr im Wege. Der finanzielle und auch zeitliche Einsatz lohnt sich, denn es sinken in der Regel nicht nur die Krankheitsquoten sondern es erhöht sich auch die Arbeitgeberattraktivität des Unternehmens – und sichert somit indirekt den Nachwuchs.
Foto: © contrastwerkstatt – Fotolia.com
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