In Zeiten des Fachkräftemangels ist Blended Workforce eine neue und dynamische Möglichkeit für verschiedene Unternehmen. Der Begriff steht für eine gemischte oder auch hybride Belegschaft. Hierbei handelt es sich um einen Beschäftigungsansatz, der FreelancerInnen, Vollzeitbeschäftigte, Teilzeitkräfte und andere Beschäftigte einbezieht. Auf diese Weise kann ein Unternehmen den wachsenden Herausforderungen, auch an das Personal, in der modernen Welt begegnen. Sinn und Zweck von Blended Workforce ist es, Vorteile für das Management und das Unternehmen zu schaffen.

Chancen und Risiken von Blended Workforce für Unternehmen und Beschäftigte

Ein Vorteil der Blended Workforce ist die Flexibilität. Durch die Beschäftigung von FreelancerInnen, ArbeitnehmerInnen und Kräften unterschiedlicher Art profitiert das Management von einem Zugriff auf einen umfangreichen Pool an Talenten, aber auch von Skalierungseffekten und Kosteneinsparungen. Ein Risiko für das Management und die Führung ist jedoch möglicherweise eine höhere Komplexität. Die unterschiedlichen Beschäftigten haben gegebenenfalls divergierende Erwartungen und benötigen unterschiedliche Verträge. Blended Workforce sorgt dafür, dass das Unternehmen die Belegschaft schnell verkleinern oder vergrößern kann und somit in einem sich stetig verändernden Geschäftsumfeld aktiv sein kann. Allerdings wird der rechtliche Rahmen auf diese Weise komplizierter und FreelancerInnen fühlen sich möglicherweise auch weniger verbunden mit dem Unternehmen als klassische ArbeitnehmerInnen. Andererseits kann das Management auf diese Weise die Eignung der Mitarbeitenden im Vorfeld besser testen. Der Aspekt der Führung ist deswegen für das Management von besonderer Bedeutung, wenn Blended Workforce zum Einsatz kommen soll.

Für welche Unternehmen ist Blended Workforce geeignet und für welche nicht?

Blended Workforce eignet sich besonders gut für Unternehmen, die sich in einem dynamischen Arbeitsumfeld durchsetzen müssen und die sich als modern und innovativ verstehen. Insbesondere in Branchen, in denen der Fachkräftemangel besonders hoch ist und in sehr spezialisierten Bereichen wie in der IT bringt Blended Workforce einige Vorteile. Dank der gemischten Belegschaft kann das Wissen im Unternehmen durch neue Expertise ergänzt werden. Wenn das Management sich durch eine gute Führung auszeichnet, kann außerdem die Effizienz des Unternehmens gesteigert werden. Weniger geeignet ist Blended Workforce bei Unternehmen, die mit einer gleichbleibenden Nachfrage konfrontiert werden und bei denen gleichförmige Aufgaben durch ein festes Team an bestimmten Arbeitszeiten erledigt werden müssen.

Blended Workforce als sinnvolles Instrument bei Fachkräftemangel

Angesichts der demografischen Situation dürfte der Fachkräftemangel in Zukunft noch größer werden. Viele Unternehmen suchen mehrere Monate nach Fachkräften. Angesichts dessen lohnt es sich, essenzielles Fachwissen extern einzuholen, wenn dieses nicht intern abgerufen werden kann. Durch die externen Fachleute kann zudem auch eine neue Perspektive eröffnet werden, wodurch neue Impulse entstehen. Das fördert die Innovation. Auch für die Zeit, binnen der eine neue Arbeitskraft gesucht wird, können FreelancerInnen hervorragend und flexibel aushelfen. Die Beschäftigten können auch voneinander lernen, indem sie unterschiedliche Perspektiven einnehmen.

Einen kurzfristigen Bedarf an Spezialkenntnissen decken

In vielen Unternehmen gibt es immer wieder neue Projekte zu bewältigen. Hier ist es wenig sinnvoll, mit festen ArbeitnehmerInnen eine langfristige Bindung einzugehen, da ihre Arbeitskraft später gegebenenfalls nicht mehr benötigt wird. Sinnvoller kann es sein, Personal für projektbezogene Arbeiten einzustellen. Auch bestimmte Qualifikationslücken können auf diese Art und Weise bei unterschiedlichen Projekten geschlossen werden. So lässt sich Fachwissen temporär in das Unternehmen einbringen, ohne dass die Gefahr besteht, dass eine zu langfristige Bindung entsteht.

Moderne Arbeitskonzepte

In der modernen Welt wollen viele Menschen schließlich auch nicht mehr ihr Leben lang nur im selben Unternehmen beschäftigt sein. Auch deswegen bietet sich Blended Workforce an. Viele FreelancerInnen sind auch nebenberuflich aktiv und freuen sich über eine flexible Beschäftigung. Gerade junge Menschen nehmen häufig die Chance wahr, sich immer wieder weiterzuentwickeln und sich auch noch nebenher etwas dazuzuverdienen. Unternehmen mit einer guten Führung können hiervon in Zeiten des Fachkräftemangels sehr profitieren.

Flexible Arbeitszeiten und Home-Office bei Blended Workforce

Nicht nur die Unternehmen müssen immer flexibler werden, auch die Beschäftigten haben neue Ansprüche, insbesondere in Bezug auf die zeitliche Flexibilität und auch die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten. Blended Workforce eignet sich hervorragend dafür, auch das Home-Office in die tägliche Arbeit zu integrieren. Unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Tätigkeiten und Beschäftigungsverhältnissen arbeiten schließlich auch auf verschiedene Weisen. Durch die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten, können auch die Kosten für Büros reduziert werden und die Beschäftigten sparen sich den An- und Abreiseweg. In Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung können die meisten Arbeiten, die früher im Büro stattfanden, auch von zu Hause aus erledigt werden. Viele Jobs werden daher auch für Menschen, die häufig zu Hause sein müssen, attraktiver. In einer modernen Welt steht Blended Workforce daher auch für Flexibilität, Innovation und eine dynamische sowie effiziente Arbeitsweise. Wichtig ist hierbei jedoch stets eine gute Führung aller Beschäftigten für das Unternehmen.

Neue Ansätze im Management

Erfolgreiche Beschäftigungsverhältnisse zeichnen sich dadurch aus, dass die Führung genau weiß, wie die Arbeit auf interne und externe Mitarbeitende verteilt werden kann und wie Talente gefördert werden müssen. Außerdem muss der Personalansatz immer an der jeweiligen Geschäftsstrategie ausgerichtet werden. Die Denkweise, dass die Aufgaben, die im Unternehmen anfallen, von klassischen Vollzeitbeschäftigten von 9 bis 5 Uhr erledigt werden, ist lange überholt. Die Belegschaft sollte eher wie ein Ökosystem betrachtet werden. Alle Beschäftigten haben unterschiedliche Aufgaben, Talente und auch Bedürfnisse. Wichtig sollte jedoch immer sein, dass die gesamte Belegschaft klare Ziele vor Augen hat. Ebenso sollte das Management sich auch darauf fokussieren, die Identifikation mit dem jeweiligen Unternehmen zu fördern.

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