Erfolgreiches Recruiting durch Mitarbeiterempfehlungen
Mitarbeitende nehmen immer mehr Einfluss auf Unternehmen. Sie stehen im Vordergrund, was sich auch im Recruiting zeigt. Die Strategie „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“ gewinnt in vielen Unternehmen an Bedeutung. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ermöglicht das Nutzen der Netzwerke von Mitarbeitenden eine schnelle Besetzung offener Stellen und eine geringere Fluktuation durch eine höhere Bindung der Arbeitskräfte an das Unternehmen.
Vorteile von Empfehlungen durch Mitarbeitende im Vergleich zu Stellenanzeigen
Inhalt des Artikels "Erfolgreiches Recruiting durch Mitarbeiterempfehlungen"
- 1 Vorteile von Empfehlungen durch Mitarbeitende im Vergleich zu Stellenanzeigen
- 2 Vorteile der Empfehlungen durch Mitarbeitende im Vergleich zu HeadhunterInnen
- 3 Zufriedenheit und Bindung durch aktive Teilnahme
- 4 Nachteile der Empfehlungen: Fehlende Fairness und Diversität?
- 5 Was Sie bei einem Empfehlungsprogramm beachten sollten
- 6 Auf einen Blick: Tipps für erfolgreiches Recruiting durch Mitarbeiterempfehlungen
Im Vergleich zu anderen Recruiting-Maßnahmen bietet die Empfehlung durch Angehörige des Unternehmens eine Reihe von Vorteilen. Stellenanzeigen zielen etwa auf eine möglichst große Reichweite ab. Zu diesem Zweck sind sie eher unpersönlich und allgemein formuliert. Die Empfehlungen von Mitarbeitenden sind dagegen persönlicher. Sie wissen oft, welche ihrer Kontakte für eine offene Stelle infrage kommen und können diese gezielt ansprechen. Dies beschleunigt auch den Rekrutierungsprozess, da die Mitarbeitenden auf ihre bestehenden Netzwerke zurückgreifen.
Außerdem erreichen Stellenanzeigen in erster Linie Bewerbende, die aktiv auf Arbeitssuche sind. Sie sollten die Zahl der passiven Bewerbenden jedoch nicht unterschätzen. Viele Mitarbeitende sind offen für interessante Stellenangebote. Die Empfehlung von Bekannten kann sie zu einem Wechsel bewegen. Die Nutzung der Netzwerke von Mitarbeitenden eignet sich daher besonders für schwer zu besetzende Stellen und für Bereiche, in denen ein Fachkräftemangel herrscht.
Vorteile der Empfehlungen durch Mitarbeitende im Vergleich zu HeadhunterInnen
Die gezielte Ansprache von Bewerbenden bieten auch HeadhunterInnen. Im Gegensatz zu Mitarbeitenden suchen sie jedoch bevorzugt nach Bewerbenden für hoch bezahlte Stellen. Entsprechend hoch fallen auch die Honorare aus. Bei erfolgreicher Vermittlung durch Mitarbeitende ist die Zahlung von Prämien üblich. Dabei muss es sich nicht um eine Geldprämie handeln, auch zusätzliche Urlaubstage oder Gutscheine sind möglich. Dennoch fallen die Kosten für das Recruiting durch Empfehlungen deutlich geringer aus als bei anderen Maßnahmen.
Zudem bieten die Mitarbeitenden den Bewerbenden einen einzigartigen Einblick in das Unternehmen. Sie können Erfahrungen weitergeben und kennen die Unternehmenskultur. Daher passen die empfohlenen Bewerbenden oft hervorragend zum Unternehmen. Die Bewerbenden wissen häufig bereits mehr über das Unternehmen und die Anforderungen, die an sie gestellt werden. Neue Mitarbeitende integrieren sich so schneller in das Unternehmen. Auch die Tatsache, dass sie bereits einen Kontakt im Unternehmen haben, hilft ihnen bei der Integration.
Zufriedenheit und Bindung durch aktive Teilnahme
Durch Empfehlungen nehmen Mitarbeitende aktiv Einfluss auf das Unternehmen. Das erhöht ihre Bindung und ihre Zufriedenheit. Denn sie fühlen sich ernst genommen und wertgeschätzt, wenn aufgrund ihrer Empfehlung eine Stelle besetzt wird. Es entsteht ein Gefühl der Teilhabe, weil ihre Meinung zählt. Der Erfolg von Empfehlungen hängt von der Zufriedenheit der Mitarbeitenden ab. Da vor allem zufriedene Mitarbeitenden Empfehlungen aussprechen. So können sie auch andere gut für das Unternehmen begeistern. Die Loyalität der empfohlenen Mitarbeitenden ist höher als bei anderen Recruiting-Maßnahmen, was die Fluktuation reduziert.
Nachteile der Empfehlungen: Fehlende Fairness und Diversität?
Die Vorteile der Empfehlungen von Mitarbeitenden sind verlockend. Wer jedoch ein langfristiges Empfehlungsprogramm aufbauen möchte, steht vor einigen Herausforderungen. Die Empfehlungen von Mitarbeitenden werden oft mit Vetternwirtschaft verwechselt. So kann es sein, dass das bestehende Team einer auf Empfehlung eingestellten Person mit Skepsis begegnet. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Bewerbenden nach festen Kriterien beurteilen und an sie die gleichen Maßstäbe anlegen wie auch an alle anderen. Eine transparente Kommunikation kann den Vorurteilen gegenüber den neuen Arbeitskräften entgegenwirken.
Eine mögliche Gefahr ist die mangelnde Diversität der empfohlenen Mitarbeitenden. Es kann dazu kommen, dass Angehörige des Unternehmens vor allem Bewerbende vorschlagen, die ihnen ähnlich sind. Dies ist möglicherweise ein Vorteil, da die empfehlenden Mitarbeitenden bereits gut in die Unternehmenskultur passen und oft besonders zufrieden sind. Andererseits ist Vielfalt auch ein Vorteil, denn sie bringt unterschiedliche Perspektiven und Ideen in das Team. Auch hier gilt, dass empfohlene Bewerbende keine bevorzugte Stellung einnehmen sollten.
Was Sie bei einem Empfehlungsprogramm beachten sollten
Sie können ein Empfehlungsprogramm gut in Ihre bestehende HR-Strategie einbinden und so andere Recruiting-Maßnahmen ergänzen. Ein langfristiges Empfehlungsprogramm kann aber nur funktionieren, wenn es gut strukturiert ist und gut kommuniziert wird. Andernfalls gerät es in Vergessenheit oder die Mitarbeitenden erfahren nicht von offenen Stellen. Außerdem sollten Sie die Teilnahme an dem Programm für Mitarbeitende so einfach wie möglich gestalten. Die Prämien für erfolgreiche Vermittlungen dienen der Motivation. Dabei müssen Sie die Voraussetzungen für die Ausschüttung der Prämien festlegen und diese auch klar kommunizieren, damit Sie Enttäuschungen vermeiden.
Den Erfolg Ihres Programms sollten Sie anhand von Kennzahlen überprüfen. Hierzu können Sie die Zahl der Empfehlungen, die Qualität der Bewerbenden und die Anzahl der letztlich eingestellten Bewerbenden heranziehen. Dies ermöglicht eine Optimierung des Programms.
Zuletzt müssen Sie auch rechtliche Aspekte berücksichtigen. Einer davon ist der Datenschutz. Sie müssen alle Teilnehmenden über die Verarbeitung der Daten informieren. Auch die Mitbestimmungspflicht kann bei einem Empfehlungsprogramm wichtig werden. Da ein solches Programm möglicherweise die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden beeinflusst.
Auf einen Blick: Tipps für erfolgreiches Recruiting durch Mitarbeiterempfehlungen
Bevor Sie also ein effektives Empfehlungsprogramm in Ihre Rekrutierungsstrategie integrieren können, gibt es einige Dinge zu beachten. Die wichtigsten Tipps sind hier noch einmal für Sie zusammengefasst:
- Feste Kriterien für Bewerbende – ob empfohlen oder nicht, die Beurteilung der Bewerbende erfolgt nach denselben Maßstäben.
- Klare und transparente Kommunikation – gute Kommunikation trägt maßgeblich zum Erfolg des Empfehlungsprogramms bei. Nur wenn Mitarbeitende von dem Programm wissen, können sie es auch nutzen.
- Gute Struktur des Empfehlungsprogramms – eine unkomplizierte Teilnahme und Anreize steigern die Motivation von Mitarbeitenden, neue Mitarbeitende zu empfehlen.
- Rechtliche Aspekte prüfen – achten Sie auf die rechtlichen Vorschriften. Datenschutz und Mitbestimmungsrecht können bei Empfehlungsprogrammen eine Rolle spielen.
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