Dank Mehrgenerationenmanagement zu einem optimalen Arbeitsergebnis

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Naturgemäß arbeiten in den meisten Unternehmen Menschen aus mehreren Generationen. Das ist im Prinzip für alle beflügelnd, weil die Jungen bei den Älteren einen großen Erfahrungsschatz vermuten und die Älteren von den Jungen mehr über die Trends der Zeit wissen möchten. Durch gemeinsame Aufgabenbereiche sind Alt und Jung miteinander verbunden. Darüber hinaus ist den im Arbeitsleben stehenden Generationen gemeinsam, dass sie alle erwachsen sind und respektvoll miteinander umgehen können. Dennoch haben 20-Jährige manch anderes Bedürfnis als 60-Jährige. Sowohl das Unternehmensmanagement als auch der Rest der Belegschaft sollten auf jedes Bedürfnis Rücksicht nehmen.

Verschiedene Generationen haben unterschiedliche Eigenschaften

Mit der Arbeitswelt werden vier bis fünf verschiedene Generationen in Verbindung gebracht. Man bezeichnet sie als Traditionalisten, Boomer, Generation X, Millennials und Generation Z. Obwohl zu den verschiedenen Generationen bestimmte Jahrgänge zählen, sind sie nicht starr voneinander abgegrenzt, sondern die Übergänge zwischen ihnen sind fließend.

Ältere Generationen (bis Jahrgang 1980)

Der Begriff Traditionalisten bezieht sich auf Personen, die vor 1946 geboren wurden. In diesem hohen Alter sind allenfalls noch rüstige Mitglieder von Familienbetrieben, Selbstständige und Universitätsprofessoren im Arbeitsleben anzutreffen. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass diese Altersgruppe ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein hat, loyal gegenüber Arbeitgebern ist sowie Stabilität und Sicherheit wertschätzt. Dieser Altersgruppe wird nachgesagt, sie hätte eine hohe Arbeitsmoral, erkenne Hierarchien an, hätte Respekt vor Autoritäten und wäre tendenziell konservativ eingestellt. Zudem würden die Traditionalisten persönliche und schriftliche Kommunikation bevorzugen und wäre wenig Technik-begeistert.

Die Bezeichnung Babyboomer gilt für die Jahrgänge 1946 – 1964. Ihnen wird nachgesagt, sie streben nach Erfolg und Anerkennung, haben eine hohe Arbeitsmoral und sind gegenüber dem Arbeitgeber loyal. Boomer sind teamorientiert und schätzen Statussymbole und Aufstiegsmöglichkeiten. Sie tendieren dazu, lange Arbeitszeiten zu akzeptieren. Babyboomer haben sich an technologische Veränderungen angepasst, nutzen Technologie aber mit weniger Begeisterung als Jüngere.

Zur Generation X gehören die Jahrgänge von 1965-1980. Sie ist sehr zahlreich in der Arbeitswelt vertreten. Von ihnen heißt es, sie wertschätzen eine Work-Life-Balance sowie Selbstständigkeit und Flexibilität und sind gegenüber Autoritäten eher skeptisch. In ihrer Arbeitseinstellung sind sie ergebnisorientiert und offen für Veränderungen, schätzen Weiterbildung und persönliche Entwicklung. Sie sind im Umgang mit Technologie versiert und nutzen diese effektiv im Berufsleben.

Generationen ab Jahrgang 1980

Die Generation Y ist unter dem Namen Millennials bekannt. Damit sind Jahrgänge der letzten zwei Jahrzehnte vor der Jahrtausendwende gemeint. Als Generation Y gelten in etwa die Jahrgänge 1981 – 1996. Von ihr heißt es, sie strebt nach Sinn und Erfüllung im Beruf und legt großen Wert auf Work-Life-Balance sowie soziale Verantwortung. Sie ist teamorientiert, flexibel und anpassungsfähig, bevorzugt flache Hierarchien und schätzt Feedback. Angehörige dieser Altersgruppe nutzen soziale Medien und moderne Kommunikationsmittel intensiv.

Generation Z steht für Jahrgänge ab etwa 1997. Zu dieser Altersgruppe Gehörende schätzen Individualität und Diversität, erwarten Flexibilität und sofortige Rückmeldungen erwarten, sind umweltbewusst und engagieren sich sozial. Sie haben die Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, präferieren projektbasierte Arbeit und kurze Kommunikationswege und bringen dem persönlichen Wohlbefinden viel Wertschätzung entgegen. Zudem gilt die Generation Z als extrem technologieaffin und ist ständig mit digitalen Geräten verbunden. Sie nutzt Technologie selbstverständlich und kreativ.

Mehrgeneration – wie der Begriff mit der Realität verschmilzt

Jede Generation ist durch gemeinsame historische Erlebnisse geprägt. Während die Boomer mit großen Zukunftserwartungen und Wirtschaftswachstum aufwuchsen, sind die Millennials von Krisen und Umstürzen geprägt. Das führt sicher zu bestimmten Eigenschaften und Sichtweisen bestimmter Altersgruppen, dennoch gilt der Generationenbegriff inzwischen als klischeehaft und stereotyp. Schließlich ist allen Altersgruppen gemeinsam, dass sie dieselbe Gegenwart erleben und auf sie reagieren müssen. Zudem gibt es viele Ältere, die sich mit technologischen Neuerungen zurechtfinden und sie nutzen. Drittens haben alle Arten von aktuellen Veränderungen auf jede Altersgruppe Einfluss, so haben Boomer und Millennials gemeinsame Gesprächsthemen.

Zudem hat die persönliche Lebenssituation einen sehr viel größeren Einfluss auf die Werte von Personen als die Generation. Zum Beispiel hat es für Eltern höchste Priorität, dass das Unternehmen familienfreundlich ist. Ein generationsübergreifendes Management respektiert unterschiedlichen Erwartungen, Fähigkeiten und Bedürfnisse jedes einzelnen Mitglieds der Belegschaft.

Eine altersdiverse Kultur aufbauen und sie als Stärke nutzen

Aus dem Wissen um die besonderen Herausforderungen im Umgang mit mehreren Generationen ergeben sich Vorteile für die Arbeit mit einer aus einem Generationenmix bestehenden Belegschaft. Die Mehrgeneration bringt eine Vielzahl von Lebenserfahrungen, Werten und Perspektiven in die Zusammenarbeit ein. Eine Belegschaft der Mehrgeneration vereint unterschiedlichste Erfahrungen, Werten und Perspektiven. Diese Diversität führt oft zu kreativen und innovativen Lösungen. Junge Mitarbeitende, wie Millennials, bringen neue Einfälle und technisches Know-how ein, während erfahrene Boomer fundiertes Fachwissen und langjährige Erfahrung mitbringen.

Ein wesentlicher Vorteil der Zusammenarbeit der Mehrgeneration ist der gegenseitige Wissenstransfer. Diese Fähigkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung hilft Unternehmen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Zudem können Mitarbeitende unterschiedlichen Alters besser auf die Bedürfnisse und Vorlieben einer vielfältigen Kundschaft eingehen, was die Kundenorientierung verbessert.

Auch im Management spielt die Mischung der Altersgruppen eine wichtige Rolle. Führungskräfte verschiedenen Alters bringen einer ebenfalls aus verschiedenen Altersgruppen bestehenden Belegschaft Wertschätzung und Verständnis entgegen.

Herausforderungen der Zusammenarbeit mehrerer Altersgruppen

Die Zusammenarbeit zwischen Generationen verläuft nicht immer problemlos. Junge Mitarbeitende könnten unsicher sein und fürchten, sich zu blamieren. Zudem bevorzugen die Altersgruppen oft unterschiedliche Kommunikationskanäle. Ältere Beschäftigte wie Babyboomer neigen eher zu Telefonaten oder persönlichen Gesprächen, während Millennials lieber per E-Mail kommunizieren.

Unterschiedliche Werte und Arbeitsstile tragen ebenfalls zu Spannungen bei. Ältere Mitarbeitende haben oft umfassendes Fachwissen und viel Erfahrung, während sie möglicherweise nicht mit den neuesten Technologien vertraut sind. Jüngere Mitarbeitende sind technikaffin, aber weniger erfahren in komplexen Situationen.

Teammitglieder unterschiedlichen Alters haben zudem verschiedene Bedürfnisse. Eltern kleiner Kinder legen Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, während ältere Mitarbeitende eher an Alters- und Gesundheitsvorsorge interessiert sind.

Maßnahmen, die zum Erfolg des Mehrgenerationenmanagements führen

Regelmäßige Austauschmöglichkeiten zwischen verschiedenen Altersgruppen sind wichtig. Diese kann das Management durch Feedbacksitzungen, Teammeetings, informelle Gespräche sowie Mentoring- und Reverse-Mentoring-Programme schaffen. Weiterbildungsangebote sollten allen Mitarbeitenden offenstehen.

Flexibilität bei Arbeitszeiten, Arbeitsplätzen und Kommunikationsmitteln wird dem Bedürfnis jeder Altersgruppe gerecht. Unternehmen sollten auch flexible Benefits anbieten, die den individuellen Lebensphasen der Mitarbeitenden entsprechen, wie Weiterbildungen, Kinderbetreuung oder Gesundheitsleistungen. Das Management fördert durch Respekt und Offenheit gegenüber allen Mitarbeitenden eine inklusive Unternehmenskultur, in der die Zusammenarbeit alle Altersgruppen produktiv und harmonisch abläuft.

Erfolgreiches Zusammenspiel der Generationen

Die unterschiedlichen Altersgruppen bringen jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen in die Arbeitswelt ein. Erfolgreiche Unternehmen nutzen diese Vielfalt, indem sie generationsübergreifende Teams fördern, Mentoring-Programme einführen und eine flexible Arbeitsumgebung schaffen, die den Bedürfnissen aller MitarbeiterInnen gerecht wird. Das Verständnis und die Wertschätzung der unterschiedlichen Perspektiven und Arbeitsstile sowie ein generationsübergreifendes Management können zur Innovation und zum Erfolg eines Unternehmens beitragen.

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