Employee Journey: Ehemalige Mitarbeitende binden

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Insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen wichtig, Mitarbeitende langfristig zu binden. Doch das betrifft nicht nur die Akquise von potenziellen neuen Mitarbeitenden oder die Motivation bereits im Unternehmen tätiger Personen. Auch ehemals Beschäftigte können ein wertvolles Potenzial darstellen. Wenn es darum geht, Mitarbeitende zu binden, wird der Fokus auf ehemalige Mitarbeitende schließlich häufig unterschätzt.

Mitarbeitendenbindung im Rahmen der Employee Journey auf allen Ebenen

Bei der Employee Journey geht es darum, Mitarbeitende während ihrer gesamten Reise durch das Unternehmen zu begleiten. Sie umfasst alle Touchpoints der Mitarbeitenden. Wichtig für die Mitarbeiterbindung ist zudem das Employer Branding, sodass auch Ex Mitarbeitende und ehemalige Arbeitskräfte gebunden werden können. Das Engagement der Mitarbeitenden ist schließlich für Ihr Unternehmen ein essenzieller Erfolgsfaktor. Die Employee Journey beginnt bei der Attraktivität des Unternehmens, umfasst die Phase der Bewerbung, das Onboarding, die Entwicklung sowie das Engagement innerhalb des Unternehmens und auch den Austritt beziehungsweise die Beendigung der Beschäftigung. Ziel der Employee Journey ist es, die Teamarbeit zu fördern, die Arbeitsumgebung zu verbessern, Talente zu akquirieren und den Aufbau von starken Beziehungen zu fördern. Auf diese Weise wird das Engagement der Mitarbeitenden erhöht und das gesamte Unternehmen kann effizienter arbeiten. Ein weiterer Effekt ist die potenziell geringere Personalfluktuation.

Die Rolle des Employer Brandings

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Unternehmens ist das Employer Branding. Dieser Begriff bezeichnet den Aufbau einer Arbeitgebermarke und die Pflege derselben. Ziel des Employer Brandings ist es, sich gegenüber Menschen, die sich bewerben oder bereits im Unternehmen arbeiten, als attraktiver Arbeitgeber darzustellen und so einen Beitrag zur Mitarbeiterbindung zu leisten. Zum Employer Branding gehören die Personalwerbung, das Personalmarketing, das Talentmanagement, das Markenmanagement und das Personalmanagement. Auch im Rahmen der Employee Journey ist Employer Branding von großer Bedeutung. Eine gute Arbeitgeberpositionierung fokussiert sich auf Glaubwürdigkeit, Zukunftsfähigkeit, Passgenauigkeit und die Formulierung eines Arbeitgebenden-Nutzen-Versprechens. Beantwortet werden sollten die Fragen, was den Arbeitgeber einzigartig macht, warum eine Person sich für Ihr Unternehmen entscheiden und sich langfristig an dieses binden soll und welche Werte vermittelt werden.

Kontakt zu Ehemaligen halten im Rahmen der Employee Journey

Da die Employee Journey diverse Touchpoints in Ihrem Unternehmen umfasst, sollten Sie unbedingt auch im Blick behalten, wie Sie Ex- beziehungsweise ehemalige Mitarbeitende später in Ihr Unternehmen zurückgewinnen und langfristig binden können. Ehemalige Mitarbeitende können zu wichtigen Botschaftern des jeweiligen Unternehmens werden. Schon beim Austritt sollte analysiert werden, warum der jeweilige Mitarbeitende das Unternehmen verlässt und wie dieser die Employee Journey bislang wahrgenommen hat. Dabei sollte auch analysiert werden, was der nunmehr ehemalige beziehungsweise Ex-Mitarbeitende positiv, aber auch negativ in Erinnerung hat.

So können etwaige Schwachstellen analysiert und verbessert werden. Bei solchen Austrittsgesprächen erhalten Sie ein authentisches sowie ehrliches Feedback, wodurch bestimmte Probleme, die gegebenenfalls zur Kündigung geführt haben, angegangen werden können. Da die Unternehmenswelt heute deutlich flexibler ist, kann es durchaus wünschenswert sein, dass Ex-Mitarbeitende zu einem späteren Zeitpunkt wieder in Ihr Unternehmen zurückkehren. Wenn es darum geht, Mitarbeitende und Ex-Mitarbeitende zu binden, ist es wichtig, auch nach dem Austritt in Kontakt zu bleiben, um sich ein breites Netzwerk aufzubauen. Im Rahmen der Employee Journey sollte analysiert werden, welche jeweiligen Touchpoints am wichtigsten sind und wo kritische Touchpoints liegen. Auch sollten Sie einen Fokus darauf legen, dass überprüft wird, ob die jeweiligen Maßnahmen ihr Ziel erreichen und den avisierten Erfolg mit sich bringen.

Employee Journey Maps erstellen

Sehr hilfreich kann es auch sein, verschiedene Employee Journey Maps zu erstellen, um Personal langfristig an das Unternehmen zu binden. Hier geht es darum, die Erfahrung von Mitarbeitenden zu gestalten und auch zu verbessern. Umfasst werden alle Interaktionen der jeweiligen Mitarbeitenden an den Touchpoints mit dem Unternehmen. Die unterschiedlichen Erfahrungen werden visualisiert und dokumentiert. Auf diese Weise können Sie Erwartungen, Emotionen und Erfahrungen aus Sicht der Mitarbeitenden nachvollziehen und gegebenenfalls überarbeiten oder neu gestalten. Wichtig ist hierbei, nicht nur mit langjährigen Mitarbeitenden, sondern auch mit Ex- beziehungsweise ehemaligen Mitarbeitenden zu sprechen und zudem neu eingestellte Personen einzubeziehen. Zunächst sollten Sie relevante Daten analysieren und bestimmte Fragen in den Vordergrund stellen. Solche können etwa die Aspekte umfassen, wie es derzeit um die Fluktuation steht, wie lange ein Bewerbungsprozess durchschnittlich dauert und wann sowie warum Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Hilfreich kann es außerdem auch sein, Umfragen durchzuführen und die Ergebnisse der Umfragen zu verwenden, um bestimmte Maßnahmen einzuleiten und Veränderungen zu erzielen. Besonders sinnvoll ist es, immer wieder regelmäßiges Feedback einzuholen, damit Schwachstellen aufgezeigt werden und auch bestimmte Stärken sichtbar sind.

Trennungsmanagement als wichtiges Potenzial: Ex-Mitarbeitende binden

Um ehemalige und Ex-Mitarbeitende langfristig an Ihr Unternehmen zu binden, ist es wichtig, den Kontakt auch nach Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses nicht zu verlieren. In Zeiten, in denen viele Menschen nicht mehr ihr Leben lang nur einem Job nachgehen, wird die jeweilige Verweildauer in einem Unternehmen kürzer. Angesichts dessen ist das Exit-Management ein wichtiger Bestandteil des gesamten Personalmanagements.

Die Trennungsstrategie sollte daher ein „Bumerang-Konzept“ umfassen, wodurch die Fluktuation ganz neue Chancen aufzeigt. So können ehemalige und Ex-Mitarbeitende zeitnah in das Unternehmen zurückgeholt werden. Es geht schließlich darum, nicht nur das gegenwärtige Personal zu binden, sondern auch den Wiedereintritt in ein bereits bekanntes Unternehmen attraktiv zu gestalten. Keinesfalls sollten nach Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses alle Brücken abgebrochen werden. Regelmäßige Newsletter und Einladungen zu Firmenevents können hierbei behilflich sein.

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