Die “Work Life Separation” – so gelingt die Trennung von Arbeit und Privatleben
Bestimmt kennen Sie das Problem: Eigentlich ist Ihre Arbeitszeit längst überschritten, Sie befinden sich bereits daheim und wollen Ihren Feierabend genießen. Doch das Telefon läutet unablässig – jemand möchte von Ihnen einige Fragen beantwortet haben oder die anrufende Person überredet Sie, doch noch eine kleine Tätigkeit auszuführen. Immer mehr Arbeitnehmende erleben in ihrem Alltag diese Vermischung von Job und Freizeit, zugleich steigen aber auch berufsbedingter Stress und mentale Leiden bei ihnen. Doch was können Sie in solchen Fällen konkret tun?
Die Trennung von Arbeit und Privatleben
Inhalt des Artikels "Die “Work Life Separation” – so gelingt die Trennung von Arbeit und Privatleben"
- 1 Die Trennung von Arbeit und Privatleben
- 2 Das “Work Life Blending” und der digitale Fortschritt
- 3 Das “Work Life Blending” kennt nicht nur Vorteile
- 4 Die “Work Life Balance” als Alternative
- 5 Mit der “Work Life Separation” in eine gesunde und erfolgreiche Zukunft
- 6 Jede Generation muss sich zwischen Arbeit und Privatleben entscheiden
- 7 Eine Generation, die das Privatleben wieder zu schätzen weiß
- 8 Wie trennen Sie die Arbeit vom Privatleben?
Viele Menschen bekommen in ihrer Kindheit und Jugend wertvolle Einblicke darüber, wie die Generationen vor uns ihr Leben gestalten – und welche Wichtigkeit die Begriffe Work und Life dabei einnehmen. Eventuell haben auch Sie bei Ihren Eltern und Großeltern erlebt, dass es eine strikte Unterscheidung zwischen dem Beruf und dem Feierabend gab: Die Werktätigenden haben ihren Job im Büro, im Laden oder auf der Baustelle erledigt. Im Regelfall haben sie nur selten einmal Tätigkeiten auf das Wochenende oder die freien Tage geschoben. Allerdings durchlaufen nahezu alle Branchen gegenwärtig einen Wandel: Die berufliche Tätigkeit nimmt einen immer stärkeren Einfluss auf den normalen Alltag.
Das “Work Life Blending” und der digitale Fortschritt
Der technische Aufschwung hat nahezu alle Lebensbereiche verändert: Sowohl auf der Arbeit als auch im Privatleben können sich die meisten Menschen überhaupt nicht mehr vorstellen, ohne das Smartphone, das Tablet und das Internet zu existieren. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass viele berufstätigen Personen selbst nach dem Feierabend noch erreichbar sind. Vielleicht gehen auch Sie an das Telefon, wenn Sie jemand aus dem Unternehmen daheim anruft – oder Sie erledigen wichtige Mails am Wochenende. Eine Veränderung, die sich auf zahlreiche Jobs ausdehnt und die zum Begriff des “Work Life Blending” geführt hat. Gemeint ist der Versuch des Einzelnen, seine Arbeit und die Freizeit miteinander verschmelzen zu lassen.
Das “Work Life Blending” kennt nicht nur Vorteile
Zugegeben, auf viele Betroffene wirkt die Aussicht attraktiv, anstehende Tätigkeiten auch aus der eigenen Wohnung heraus erledigen zu können. Firmen gehen mittlerweile selbstverständlich dazu über, ihren Mitarbeitenden ein Homeoffice einzurichten. Wenn Sie möchten, dann wird Sie kaum jemand daran hindern, die eigenen vier Wände einmal zu verlassen. Sofern möglich, können Sie Anrufe beim Spaziergang mit dem Hund tätigen. Allerdings zeigen sich in den letzten Jahren auch immer mehr Menschen, die unter diesem Vorgehen leiden. Eine klare Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben gibt es kaum noch. Die Werktätigende neigen zur Erschöpfung oder sie weisen sogar mentale Krankheiten auf. Grund genug, dass wir das “Work Life Blending” nicht als Konzept der Zukunft betrachten.
Die “Work Life Balance” als Alternative
Vor allem die jüngere Generation – vornehmlich Personen, die seit der Jahrtausendwende geboren wurden – sind mit den bisherigen Modellen nicht ganz zufrieden. Einerseits lehnen sie die strikte Trennung von Job und Freizeit ab. Andererseits möchten sie das “Work Life Blending” nicht über mehrere Jahrzehnte ausüben. Als Lösung haben einige Unternehmen die “Work Life Balance” entwickelt. Die Idee ermöglicht es den Betroffenen, einen Ausgleich zwischen der Arbeit und dem Privatleben herzustellen: Tätigkeiten für die Firma sind für sie daher nach dem Feierabend oder am Wochenende erlaubt – demgegenüber nehmen sich die Arbeitnehmenden auch unter der Woche mal einen freien Tag.
Mit der “Work Life Separation” in eine gesunde und erfolgreiche Zukunft
Erkundigen Sie sich gerne einmal, wie Ihre Freunde oder Kollegen die Trennung zwischen Job und Freizeit bewältigen. Vermutlich werden Sie häufiger auf Personen stoßen, die sich längst daran gewöhnt haben, zumindest kleinere Tätigkeiten auch außerhalb des Büros noch zu erledigen oder für die es gänzlich normal ist, sich daheim Gedanken über anstehende Projekte im Beruf zu machen. Meist beklagen die Betroffenen im Gegenzug jedoch, dass sie kaum noch zur Ruhe kommen, dass sie nachts nicht mehr durchschlafen können oder dass sie sich allgemein gestresst fühlen. Grund genug, die “Work Life Separation” genauer zu betrachten.
Jede Generation muss sich zwischen Arbeit und Privatleben entscheiden
Letztlich müssen Sie natürlich für sich selbst die Frage beantworten, welchen Weg Sie gehen möchten. Mit dem “Work Life Blending” verbinden Sie den Job mit dem herkömmlichen Alltag. Demgegenüber versuchen Sie bei der “Work Life Balance”, einen Ausgleich zwischen beiden Aspekten herzustellen. Bleibt die “Work Life Separation”. Sie verfolgt das Ziel, den Arbeitnehmenden zu einer Freizeit zu verhelfen, bei der diese weder kleinere Tätigkeiten für die Firma übernehmen, noch sich umfangreiche Gedanken über sie machen. Für Sie könnte das konkret bedeuten, dass Sie den Job nur in den vertraglich festgelegten Zeiten ausführen – dass Sie darüber hinaus aber nicht den Hörer abnehmen, wenn Sie ein Anruf aus der Firma erreichen möchte.
Eine Generation, die das Privatleben wieder zu schätzen weiß
Die Vorteile der “Work Life Separation” liegen gerade darin, dass Sie für sich selbst entscheiden können, wo Ihre Prioritäten liegen. Die Erfahrungen zeigen aber, dass viele Betroffene unter der Trennung von Job und Freizeit regelrecht aufblühen. Einerseits sind sie im Büro entspannter und leistungsbereiter, sie neigen zu einer geringeren Anfälligkeit für Stress – und sie begehen somit weniger Fehler. Andererseits erlangen sie nach dem Feierabend oder am Wochenende wieder die Möglichkeit, sich um jene Themen in ihrem Leben zu kümmern, die ihnen wirklich wichtig sind. Die meisten Menschen finden dadurch Zeit und Kraft, zu reisen, sich den Hobbys zu widmen oder eine neue Sprache zu lernen.
Wie trennen Sie die Arbeit vom Privatleben?
Sicherlich sind das “Work Life Blending” und die “Work Life Balance” keine Konzepte, die wir pauschal ablehnen sollten. Dennoch zeigen Analysen in vielen Unternehmen, dass erst die “Work Life Separation” genau die Idee ist, die zu mehr Glück und Leistungsstärke der Menschen führt. Probieren Sie gerne aus, welcher dieser Wege für Sie am besten funktioniert. Sofern Sie sich für die sehr strikte Trennung zwischen dem Beruf und der Freizeit entscheiden, so sollten Sie allerdings auch Ihrem Unternehmen gegenüber für klare Verhältnisse sorgen: Sagen Sie klar und eindeutig, dass Sie nach dem Verlassen des Büros weder für Anrufe noch für zusätzliche Arbeiten zur Verfügung stehen. Bleiben Sie in diesem Punkt diszipliniert – und genießen Sie Ihren Feierabend.
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