Jobhopping – Karriere neu definiert?
Eine beispiellose Dynamik prägt das 21. Jahrhundert, die sich deutlich in der Arbeitswelt abzeichnet. Während einst eine langfristige Anstellung bei einem einzigen Unternehmen von Beständigkeit zeugte und den Weg in eine erfolgreiche Karriere geebnet hat, könnte dies nun anders sein. Ein neues Phänomen gewinnt an Popularität: das Jobhopping. Doch was genau steckt hinter diesem Trend? Wie wirkt er sich auf Arbeitende und Personalabteilungen aus? Eine Kurzanalyse gibt Aufschluss.
Was genau ist Jobhopping?
Inhalt des Artikels "Jobhopping – Karriere neu definiert?"
- 1 Was genau ist Jobhopping?
- 2 Die Ursache für den häufigen Jobwechsel
- 3 Ist es ein Trend der Generation Z?
- 4 Flexibilität und Selbstverwirklichung als Schlüsselmotivatoren
- 5 Wie stellt sich die Lage für Personalabteilungen dar?
- 6 Wie wirkt sich der häufige Jobwechsel auf die Karriere aus?
- 7 Jobhopping: keine Pflicht – eine weitere Option
Jobhopping bezeichnet den Wechsel von einer Arbeitsstelle zur nächsten in relativ kurzen Zeitabständen. Es handelt sich nicht um einen traditionellen Karrierepfad, bei dem der Arbeitende oft jahrzehntelang bei einem Arbeitgeber bleibt. Nein, das Jobhopping meint den Wechsel von Positionen oder Unternehmen nach wenigen Jahren oder sogar Monaten. Eine Konsequenz daraus ist der quantitative Anstieg an Vorstellungsgesprächen für alle Beteiligten.
Die Ursache für den häufigen Jobwechsel
Es existiert nicht eine einzige Ursache für den häufigeren Wechsel des Jobs. Stattdessen sind die Gründe vielfältig und begründen sich oft in den Ansprüchen der Arbeitenden:
- mehr Gehalt
- flexiblere Arbeitsbedingungen
- bessere Karrierechancen
- mehr Sinn im Job
- weitere Erfahrungen sammeln
- Fähigkeiten erweitern
- Ausbau des beruflichen Netzwerks
- optimierte Work-Life-Balance
Ist es ein Trend der Generation Z?
Der häufige Wechsel des Jobs ist ein ansteigendes Merkmal der neuen Arbeitswelt. Anscheinend ist davon insbesondere die Generation Z angetan. Dies sind Personen, die nach 1996 geboren wurden. Es ist eine Generation, die mit einer anderen Einstellung in den Arbeitsmarkt tritt. Sie begründet sich in den Zeiten, in denen sie aufwachsen: Digitalisierung, soziale Medien und eine sich schnell wandelnde Wirtschaft sind für sie prägende Faktoren. Für die Generation Z sind damit Veränderung und Flexibilität die Norm. Diese jungen Arbeitenden suchen nicht nur nach einem Job, sondern nach Sinn und Erfüllung in ihrer Arbeit. Sie wünschen sich dynamische Karrierewege, die ihnen erlauben, ihre Identität und ihre Werte auszudrücken. Dabei spielt die Möglichkeit, verschiedene Berufsfelder zu erkunden und sich weiterzuentwickeln, eine zentrale Rolle.
Studien belegen, wie anfällig die Generation Z für einen häufigen Wechsel des Jobs ist. Sie stellt das persönliche Wachstum und die Entwicklung neuer Fähigkeiten über eine Jobstabilität. Diese Einstellung führt zu einem häufigeren Jobwechsel als bei früheren Generationen. Möchte ein Unternehmen diese Generation für sich gewinnen, bedarf es ein Umdenken. Das Gehalt ist längst nicht mehr der einzige Pull-Faktor. Warum? Weil es eine hinreichende finanzielle Absicherung dank Staat und Eltern meist gibt. Darüber hinaus rücken aufgrund des Wohlstands höhere Ziele wie Nachhaltigkeit in ganzer Linie stärker in den Fokus.
Flexibilität und Selbstverwirklichung als Schlüsselmotivatoren
Ein wichtiger Aspekt, der viele zum häufigen Wechsel des Jobs bewegt, ist der Wunsch nach Flexibilität. Das Bestreben ist groß, sich beruflich und persönlich zu entfalten. Exakt dies harmoniert hervorragend mit den Zeichen der schnelllebigen Welt. Sie erfordert ein lebenslanges Lernen und genau das erlaubt ein Wechsel des Jobs. Neue Kompetenzen lassen sich erwerben und andere lassen sich kontinuierlich ausbilden. Auf diese Weise lässt sich über traditionelle Karrierewege hinausdenken und in eine Vielzahl von Aufgabenbereichen sowie Branchen hineinschnuppern. Ein stringenter Lebenslauf ist auf einmal zweitrangig.
Wie stellt sich die Lage für Personalabteilungen dar?
Personalabteilungen stehen dem Phänomen des häufigen Wechsel des Jobs zwiespältig gegenüber: Einerseits erkennen sie die Vorteile, die vielseitig erfahrene Arbeitenden mitbringen. Sie haben frische Perspektiven und breit gefächerte Fähigkeiten. Auf der anderen Seite sehen Personalverantwortliche allerdings auch die Nachteile. So geht eine erhöhte Fluktuation stets mit Mehrkosten einher. Das beginnt bei den Bewerbungsprozessen und reicht über die Einarbeitung der neuen Kräfte hinaus.
Damit ist für Personalabteilungen diese neue Entwicklung eine Herausforderung und eine Chance. Sie müssen Strategien entwickeln, um die besten Talente anzuziehen und zu halten. Das bedeutet heutzutage, flexible Arbeitsmodelle zu implementieren und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung anzubieten. Geschickt vorgegangen profitieren die Unternehmen von der Dynamik auf dem Jobmarkt.
Wie wirkt sich der häufige Jobwechsel auf die Karriere aus?
Es ist nicht zu übersehen, dass das Jobhopping einen einschneidenden Einfluss auf die persönliche Karriere hat. Warum? Weil durch den Wechsel verschiedener Positionen und Unternehmen Arbeitenden ein breites Spektrum an Erfahrungen und Fähigkeiten erhalten. Das macht sie für einige Arbeitgeber sehr attraktiv. Darüber hinaus eröffnet der Jobwechsel die Möglichkeit, in neue Bereiche einzusteigen, die mitunter für Personen mit einer traditionellen Karrierelaufbahn nicht zugänglich wären.
Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Das Jobhopping hat Risiken. Einen häufigen Wechsel werten einige Arbeitgeber als Mangel an Beständigkeit und Loyalität. Umso wichtiger ist es für Jobhopper im Vorstellungsgespräch, ihre Beweggründe für den Wechsel und den dadurch erlangten Mehrwert klar darzulegen.
Jobhopping: keine Pflicht – eine weitere Option
Jobhopping ist ein komplexes Phänomen, das sowohl Arbeitsuchende als auch Unternehmen beschäftigt. Umso wichtiger ist es, dieses in die persönliche Karriereplanung und in das Unternehmenskonzept zu integrieren. Beide Parteien können von einem häufigen Wechsel der Arbeitsstelle profitieren, wenn sie perspektivisch denken und planen. Als Bestandteil der neuen Arbeitswelt wäre es töricht, die Augen von dieser Chance zu verschließen, sich selbst oder das Unternehmen effektiv weiterzuentwickeln. Und: Nicht jeder Betrieb und nicht alle Arbeitende favorisieren Jobhopping. Es ist als zusätzliche Option anzusehen und nicht als Pflicht.
Bildnachweis: #491218249 | © Nuthawut – stock.adobe.com
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!