Kompetenzen für Führungskräfte
Wenn Sie die Zeitung aufschlagen, können Sie oftmals lesen, wie manche Branchen unter Mitarbeiterschwund und -mangel leiden. Es ist allerdings nicht bloß der demografische Wandel, der den Arbeitgeber- in einen Arbeitnehmermarkt transformiert. Es sind vor allem Fehler in der Mitarbeiterführung, die zu dieser misslichen Lage führen. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema „Kompetenzen für Führungskräfte“ auseinanderzusetzen, um an den eigenen Führungsqualitäten zu arbeiten und selbst als Führungskraft erfolgreich zu sein oder zu werden.
Das Ziel muss sein, nicht bloß den maximalen Ertrag aus dem Human-Capital herauszuholen, sondern es auch zu schonen und zu mehren. Dafür sind verschiedene Kompetenzen notwendig.
Über welche Kompetenzen sollten Sie als Führungskraft verfügen?
Inhalt des Artikels "Kompetenzen für Führungskräfte"
Führungskompetenz
Die Führungskompetenz umschreibt alles, was nötig ist, um Mitarbeiter und Menschen zu führen: Sprich, in die richtige Richtung zu leiten. Dafür ist eine ausgeprägte Menschenkenntnis hilfreich, mit der Sie erkennen, was Ihre Angestellten bewegt. Erst wenn Sie das Innenleben Ihrer Mitarbeiter verstehen, können Sie diese dazu bringen, zusätzliche Energie in den Arbeitsprozess zu investieren.
Das führt nicht nur zu einer gesteigerten Produktivität, sondern erleichtert auch Ihre Aufgabe in der Führung. Denn wenn die Mitarbeiter zufrieden und produktiv sind, müssen Sie selbst weniger aktiv werden.
Methodenkompetenz
Diese Kernkompetenz spiegelt Ihre Fähigkeit wider, auf gestellte Anforderungen mit entsprechenden Lösungen und Strategien zu reagieren, also die passenden Führungsmethoden zu beherrschen und anzuwenden. Diese können beispielsweise Feedbackgespräche, Dienstplanung, Delegieren von Aufgaben und Mitarbeiter an Problemlösungen zu beteiligen, sein.
Soziale Kompetenz
Diese Kernkompetenz ist in der heutigen Zeit eine der wichtigsten. Denn Ihre soziale Kompetenz spiegelt wider, wie empathisch Sie Ihren Mitarbeitern gegenüber auftreten. Mittlerweile wird das Personal vermehrt als Human-Capital bezeichnet und Kapital sollten Sie pflegen, wenn Sie es im Wert steigern und vermehren möchten
Selbstkompetenz
Die Kompetenz, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen, mit anderen Worten, ein Selbstbewusstsein zu haben, ist die wahrscheinlich wichtigste. Denn nur wenn Sie in der Lage sind, sich selbst zu verbessern und an notwendigen Fähigkeiten zu arbeiten, können Sie andere Menschen in die richtigen Bahnen lenken.
Zur Selbstkompetenz gehört ein gehöriges Maß an Selbstorganisation und der angemessene Umgang mit der eigenen Gefühlswelt. Denn Führungskräfte müssen auch in der Lage sein, in schwierigen Situationen Optimismus zu verbreiten.
Strategische Kompetenz
Zur Strategischen Kompetenz gehört unbedingt die Fähigkeit, Effizienz von Effektivität unterscheiden zu können. Das heißt, Sie sollten nicht nur in der Lage sein, Ihr Team dazu zu bringen, einen Aufgabenbereich möglichst effizient zu bearbeiten, also es richtig zu tun. Sie müssen erst einmal erkennen, ob diese Tätigkeiten überhaupt zielführend sind und die Arbeitskräfte das Richtige tun – effektives Arbeiten schont die Ressourcen.
Sie brauchen aber nicht alleine diese Strategien zu entwickeln. Wenn Sie die passenden Mitarbeiter für sich gewinnen, mit denen Sie diese Zielmarken zusammensetzen, steigert dies die Motivation und damit die Effizienz.
Neben den 5 Kernkompetenzen sind aber noch weitere Führungsqualitäten erforderlich, um Ihren Mitarbeitern ein guter Chef zu sein, der im Sinne des Unternehmens handelt.
Welche Führungsqualitäten sollten Sie als Führungskraft noch mitbringen?
Gerade wenn es im Unternehmen zu Konflikten und Krisen kommt, dürfen sie sich nicht von diesen beherrschen lassen, sondern sollten selbst Herr der Lage sein. Durch Ihr persönliches Auftreten muss Sicherheit vermitteln, damit sich die Mitarbeiter auch in Krisenzeiten gut aufgehoben fühlen. Wenn Ihre Mitarbeiter vor Problemen stehen, die sie nicht selbstständig lösen können, sind Sie derjenige, der kreative Lösungen finden muss. Dafür müssen Sie wesentlich komplexer denken und die Zusammenhänge verstehen, die eine Handlung oder ein Arbeitsschritt auslösen.
Nutzen Sie die komplette Bandbreite der Kommunikation, um Ihren Führungsaufgaben nachzukommen. Das können unter anderem verschiedene Meetingformate, Feedbackgespräche, Intranet und Social Media sein. Setzen Sie dabei aber immer auf Ihre emotionale Intelligenz und Empathie, um die Mitarbeiter abzuholen.
Sie sollten aber dennoch durchsetzungsstark sein, denn manche Entscheidungen müssen schnell getroffen werden und vor allem von Ihnen verantwortet werden. Es gibt aber dennoch Verantwortungen, die Sie an Ihre Mitarbeiter weitergeben sollten, um diesen eine größere Wertschätzung zu vermitteln. Ganz nebenbei entlasten Sie sich selbst damit.
Es geht aber nicht nur um Ihren Führungsstil, sondern auch um Sie als Person. Sie müssen als absolutes Vorbild vorangehen, sich in Selbstdisziplin üben und die Passion vorleben, die Sie auch von anderen erwarten. Seien Sie immer fair und ehrlich, denn Fairness und Ehrlichkeit sind etwas, das erwartet und wertgeschätzt wird. Üben Sie sich in Demut. Durch Führen ohne Extravaganz entsteht Transformation und keine Dominanz.
Es geht allerdings nicht um Perfektion. Stehen Sie zu Ihren Makeln. Das macht sie authentischer. Haben Sie Vertrauen zu sich. Sie sind nicht umsonst in dieser Position.
Und zu guter Letzt wahrscheinlich eine der wichtigsten Führungsqualitäten: „Let your team shine.“ Wenn Sie all das beherzigen, können Sie zu den guten Führungskräften zählen.
Woran erkennen Sie gute und schlechte Führungskräfte?
Es gibt leider mehr schlechte als gute Führungskräfte. Das erkennen Sie daran, dass Abteilungen oder Betriebe, die von solchen geführt werden, eine hohe Fluktuationsrate und viele Krankenstände aufweisen. Eine schlechte Führungskraft neigt oftmals dazu, die eigenen Interessen über die des Betriebes und die der Mitarbeiter zu stellen. Dabei sehen sie sich als Alleinherrscher in einer Diktatur ohne demokratische Einflüsse.
Das heißt nicht, dass ein Unternehmen oder eine Abteilung eine Demokratie sein muss. Ein gewisses Mitspracherecht, also eine Entfaltungsmöglichkeit der Mitarbeiter, sollte aber immer gegeben sein, um zur Mitarbeiterzufriedenheit beizutragen und so das Betriebsergebnis zu verbessern. Eine klassische Top-down-Hierarchie kann sich ohne Partizipation durchaus fatal auf den Gesamtbetrieb auswirken, wenn schnelle Entscheidungen auch auf den niedrigeren Hierarchie-Ebenen nötig sind, um auf Probleme zu reagieren.
Eine gute Führungskraft wiederum führt das Team mit gegenseitiger Wertschätzung und stellt sich selbst in den Hintergrund. Es geht nicht um sie/ihn oder den einzelnen Mitarbeiter. Es geht um den Betrieb als Ganzes, ohne den Blick für die kleinsten Einheiten zu verlieren. So wird alles zusammengehalten und der Betrieb kann stets von seinem Human-Capital profitieren, ohne ständig in neue Personalbeschaffungsmaßnahmen zu investieren.
Gute Führungskräfte haben in ihren Abteilungen nicht nur eine niedrigere Fluktuationsrate, sondern auch geringere Personalkosten bei hoher Produktivität.Dabei wertschätzen sie jeden Einzelnen ihrer Mitarbeiter und erfreuen sich oftmals selbst großer Beliebtheit in der Belegschaft.
Was können Sie für Ihre Aufgabe als Führungskraft mitnehmen?
Es sind nicht nur die fachlichen Kompetenzen, die eine gute Führungskraft ausmachen. Vor allem sind es die zwischenmenschlichen Qualitäten, die Sie ans Ziel bringen, eine gute Führungskraft zu sein. Seien Sie empathisch und hören Sie Ihren Mitarbeitern zu. Lassen Sie dabei aber das Gesamtziel nicht außer Augen, denn wenn Sie und die Mitarbeiter nicht wissen, wohin die Reise geht, können Sie diesen Weg nicht planen und bestreiten.
Natürlich gehören die 5 Kernkompetenzen (Führungs-, Soziale-, Methoden-, Selbst- und Strategische Kompetenz) unbedingt in Ihr Portfolio, aber die Feinheiten können Sie sich schneller aneignen als die Fähigkeit, Menschen als ein Mensch zu führen.
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