Machtspiele erkennen
Unternehmen nutzen Rangordnungen, um ihre Arbeitsprozesse zu optimieren. Die Tendenz geht dabei in den letzten Jahrzehnten verstärkt in Richtung flache Hierarchie. Hier besitzen die Mitarbeiter mehr Verantwortung und damit auch eine größere Identifikation mit ihrem Arbeitgeber. Sie verfügen weiterhin über eine weitläufigere Entscheidungsgewalt, sodass ihre Vorgehensweise schneller zu dem gewünschten Ziel führt.
Die Betriebe setzen bei ihrer Strukturierung also vermehrt auf eine Gleichrangigkeit der Belegschaft. Dennoch gibt es immer noch Mitarbeiter, die sich durch gezielte Manipulation Vorteile erarbeiten möchten. Damit diese Machtspiele nicht zum Erfolg führen, müssen sie als solche wahrgenommen werden.
Wo hört der faire Konkurrenzkampf auf?
Inhalt des Artikels "Machtspiele erkennen"
Es ist ganz normal, dass Mitarbeiter um die Gunst der Vorgesetzten buhlen. Diese Rivalitäten fördern die Motivation und steigern die Produktivität. Der Wettstreit darf jedoch nur durch die Leistungen der konkurrierenden Kollegen entschieden werden.
Kleine Sticheleien sind harmlos, solange sie nicht direkt auf die Persönlichkeit der Arbeitskameraden abzielen. Wenn das Ansehen eines Kollegen in Frage steht, hat das nichts mehr mit Konkurrenzkampf zu tun.
Wie äußern sich Machtspiele im Büro?
Wenn ein Mitarbeiter einen anderen ständig unterbricht, möchte er damit Dominanz ausstrahlen. Er verdeutlicht mit dieser Vorgehensweise, dass die Meinung seines Gegenübers unbedeutend ist und provoziert den Rückzug des attackierten Kollegen aus der stattfindenden Diskussion. Auf Dauer führt das zu dem Verlust einer positiven Streitkultur. Mitarbeiter sprechen ihre innovativen Ideen aus Angst vor Zurückweisung nicht aus.
Daneben können Angestellte auch versuchen einen Kollegen von dem Rest des Teams zu isolieren. Sie verheimlichen wichtige Information, sodass der Mitarbeiter inkompetent wirkt, da seine Ergebnisse hinter denen seiner Kameraden abfallen. Im Anschluss werden Gerüchte über diesen Kollegen verbreitet, die ihn in einem noch schlechteren Licht erscheinen lassen.
Besonders Führungskräfte vergessen, dass mit ihrer höheren Stellung auch eine größere Verantwortung gegenüber ihren Angestellten verbunden ist. Sie drohen ihren Mitarbeitern mit Sanktionen, falls sie ihre Arbeit nicht nach gewissen Vorgaben erledigen. Diese Auflagen haben bei Machtspielen nichts mehr mit dem eigentlichen Zweck gemein. Darüber hinaus platzen sie in Teamsitzungen herein und kritisieren grundlos die positiven Ergebnisse der Teilnehmer.
Welche Maßnahmen erzielen eine Besserung?
Das Erkennen von Machtspielen ist bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Die Mitarbeiter wissen nun, dass die Vorkommnisse der Vergangenheit nicht mit der eigenen Leistung, sondern nur mit dem Machtstreben eines anderen in Verbindung steht.
Die Lösungsansätze richten sich immer nach den Strategien der manipulativen Angestellten. Wenn diese Personen beispielsweise falsche Informationen über einen Kollegen verbreiten, müssen ihnen mit Fakten entgegenstehen. Durch die Überführung der Lügen nimmt die Glaubwürdigkeit der Mobber großen Schaden.
Weitere Anschuldigungen bekommen dann weniger Gewicht. Im besten Fall zieht die Überführung so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass der betroffene Mitarbeiter eine Strafe bekommt oder zu der Überzeugung kommt, dass sein Verhalten unangemessen war.
Nicht wegschauen!
Die Zeugen überzogener Machtausübung tragen genauso viel Mitschuld an der derzeitigen Situation. Durch ihre Passivität werden Kollegen erst ausgegrenzt. Sie können als Gemeinschaft dafür sorgen, dass sich jeder Mitarbeiter an die Konventionen der Höflichkeit hält. Bei Zuwiderhandlung werden die Mobber und nicht die Opfer bestraft. Nur durch einen solchen Zusammenhalt retten die Arbeitskräfte ihre Kollegen und erhalten ein positives Arbeitsklima.
Viele Menschen schauen bei Machtspielen weg, weil sie froh sind, dass sie nicht schikaniert werden. Sollte das derzeitige Opfer allerdings kündigen, sucht sich der Täter neue Beute. Und dann könnte es auch sie erwischen.
Fazit: Machtspiele mit Mut und Zusammenhalt im Keim ersticken
In einem wettbewerbsorientierten Umfeld wie dem Arbeitsplatz kommt es immer wieder zu Rivalitäten und Konflikten. Sollten sich einige Mitarbeiter jedoch manipulativ verhalten, muss das sofort innerhalb des Kollektivs besprochen werden. Opfer dieser Attacke bemerken dann, dass nicht alle Kollegen die Meinung des Mobbers vertreten.
Wenn die Arbeitskameraden die Machtspiele noch nicht durchschaut haben, müssen die Geschädigten sie darauf hinweisen und die Lügen über sich mit Fakten entkräften. Damit nehmen sie den Angreifern den Wind aus den Segeln.
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