Mit Flexibilität Ziele erreichen: Objectives and Key Results

Bei der sogenannten OKR Methode (Objectives and Key Results) handelt es sich um eine innovative Führungsmethode, die den mittlerweile veralteten MBO-Ansatz (Management by Objectives) immer mehr verdrängt. Das moderne Zielmanagement-Framework ist speziell auf die sich stets verändernden Rahmenbedingungen unserer Arbeitswelt zugeschnitten und damit kein statisches Modell. Was die Vorteile dieser visionären Führungsmethode sind, wie es sich konkret umsetzen lässt, und was genau dahintersteckt, wird im folgenden Beitrag erläutert.

 

Work smart! – mit OKR

Mit Hilfe von Objectives and Key Results können Unternehmen strategische Ziele erreichen, ohne an notwendiger Flexibilität einzubüßen. Das moderne Führungsframework richtet sich nach dem aktuellen Zeitgeist und bezieht Mitarbeitende aktiv in die Zielsetzungen des Unternehmens mit ein. Hierbei wird statt des traditionellen und in die Jahre gekommenen Top-down-Management-Ansatzes ein zeitgemäßer Bottom-up-Ansatz verfolgt. Mit erstaunlicher Wirkung: Ziehen alle – Management und Mitarbeitende – an einem Strang, werden Ziele langfristig, effektiver und unkomplizierter erreicht.

Funktionsweise von OKR

Die Funktionsweise von Objectives and Key Results ist einfach: Statt starren Strukturen werden Brücken zwischen Unternehmensstrategie und umsetzenden Mitarbeitenden errichtet. Das Ziel liegt darin, dass alle hierarchischen Ebenen eines Unternehmens in das Managen von Zielen und Leistungen einbezogen werden. Wichtige Kernkriterien hierbei sind:

• Transparenz
• konsequente Kommunikation
• Eigenverantwortung
• regelmäßige Feedbacks

Für eine geradlinige Umsetzung von Unternehmenszielen sollten regelmäßige Meetings stattfinden, in denen Fortschritte und Ergebnisse (kurz-, mittel- und langfristig) reflektiert werden. Diese Besprechungen sollten in relativ kurzen Zeitabständen stattfinden, sodass sowohl Mitarbeitende als auch Management zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Fortschritt up to date sind.

Signifikante Unterschiede von Objectives and Key Results

Bei traditionellen Management-Methoden galt bisher der starre Top-down-Ansatz: Hier werden strategische Ziele einmal im Jahr festgelegt und an die unteren Etagen des Unternehmens weitergegeben. Dies ist lange nicht mehr zeitgemäß, weswegen OKR dagegen steuert und stattdessen innovativere und zeitgemäße Führungsansätze verfolgt: Es werden zunächst Unternehmensziele, Zielsetzungen und Zielerreichung in kleine, flexible Einheiten unterteilt. Es wird sich auf das Wesentliche und auf einen exakt definierten Weg, wie spezifische Ziele erreicht werden können, fokussiert. Hierbei gilt:

• Die Objectives (Unternehmensziele), die pro organisatorischer Ebene festgelegt werden, sind begrenzt.
• Empfohlen werden maximal fünf Objectives mit jeweils zwei bis fünf Key Results (Maßnahmen zur Erreichung der Ziele) pro Ebene.
• Es gelten kurze Umsetzungs- und Review-Zyklen, um Schritt für Schritt auch ambitionierte Ziele erreichen zu können.
• Ein OKR-Zyklus besteht aus vier Phasen: Planning, OKR-Weekly, Review, Retrospektive

Ein OKR-Zyklus beträgt in der Regel zwischen zwei und vier Monaten, allerdings gibt es auch das vom Vorbild Google inspirierte Modell, in dem sich ein dreimonatiger OKR-Zyklus etabliert hat. Konkret bedeutet dies, dass alle drei Monate neue OKRs formuliert werden und anschließend mit entsprechenden Key Results verknüpft werden.

Die vier Phasen von OKR

Die vier Phasen, die in einem OKR-Zyklus vorkommen, sind Planning, OKR-Weekly, Review und Retrospektive. Sie sind ausschlaggebend für das unkomplizierte Umsetzten von Zielen und Teilzielen eines Unternehmens. Doch was geschieht nun konkret in diesen Phasen?

1. Planning

Wie der Name bereits vermuten lässt, findet in dieser Phase auf allen Ebenen der Organisation die Planung der Objectives für die kommenden drei Monate statt. Die einzelnen Teams besprechen ihre spezifischen Aufgabenbereiche und wie diese aktiv zum Erfolg der Unternehmensziele beitragen. Zudem werden die zu Beginn formulierten Mid-term-Goals besprochen. Es findet in dieser Phase eine Formulierung der Objectives (Unternehmensziele) und eine Formulierung der Key Results (konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Ziele) statt. Wichtig ist, dass auch Mitarbeitende in dieser Phase ihre eigenen Ideen zur Zielumsetzung formulieren können.

2. OKR-Weekly

Hierbei handelt es sich um eine interne Abstimmungs-Praxis, die sicherstellen soll, dass alle Teammitglieder auf einem geradlinigen Weg zu den jeweiligen Mid-term-Goals sind. In einem wöchentlichen Meeting werden Fragen und Probleme kommuniziert und von Fortschritt berichtet. Es wird empfohlen, dass die maximale Zeitspanne des OKR-Weekly 15 Minuten beträgt.

3. Review

Das OKR-Review findet üblicherweise nach drei Monaten statt, wenn also ein OKR Zyklus abgelaufen ist. Das Review befasst sich dann aktiv mit dem Ziel-Erreichungsgrad und beantwortet Fragen. Es wird besprochen, wie viele Key Results erreicht werden konnten, welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung auftaten, und wie diese im nächsten Zyklus eingedämmt werden können. Der Erfolg der Teams und Mitarbeitenden ist an den vorher formulierten Werten der Zielvorgaben der Key Results ablesbar. Als befriedigend gilt eine Zielerreichung von mindestens 70%.

4. Retrospektive

Die OKR-Retrospektive, die letzte Phase des Zyklus, befasst sich mit Analyse und Optimierung des gesamten OKR-Prozesses. Fundamentale Werte bilden hierbei Transparenz und offener Austausch zwischen den Teams. Was ist gut gelaufen? Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Was kann beim nächsten OKR-Zyklus optimiert werden? Diese und ähnliche Fragen werden in der OKR Retrospektive beantwortet. Doch auch Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb der Teams stehen bei dieser Phase im Vordergrund. Als zentraler Kernpunkt gilt die kontinuierliche Verbesserung und das Verinnerlichen von wichtigen Learnings, die im nächsten Zyklus umgesetzt werden. Da Transparenz eine tragende Rolle spielt, sollten alle Mitarbeitenden zu jeder Zeit auf alle OKRs zugreifen können.

Fazit: Zeitgemäß ans Ziel kommen – mit OKR

OKR bietet einen visionären Führungsansatz, mit dem Unternehmensziele im Team gemeistert werden. Mitarbeitenden werden dabei keine abstrakten Zielvorstellungen von einer nicht sichtbaren, oberen Führungsetage, die sich in einem Elfenbeinturm weit über den Mitarbeitenden befindet, übergestülpt. Stattdessen arbeiten sie auf selbst gesetzte Ziele hin, deren Fortschritt in wöchentlichen Reviews besprochen wird. Auf diese Weise wird modernes Management mit agilen Strukturen, die einer stetigen Wandlung unterliegen, möglich. Mitarbeitenden erreichen Ziele dadurch nicht durch Druck oder Hierarchie, sondern durch Flexibilität, Eigenverantwortung, Kreativität und Innovationsgeist.

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