Ständige Erreichbarkeit - Für und Wider

Ständige Erreichbarkeit – Für und Wider

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Eines der typischen Merkmale der heutigen Arbeitswelt ist der anscheinend ständige Austausch zwischen den Mitarbeitern und dem Büro. Dabei ist es nicht alleine die Technologie rund um Smartphones und Tablets, die es möglich macht, zu jeder Zeit und an jedem Ort der Welt erreichbar zu sein. Die zunehmende Verlagerung von Dienstleistungen und Verkäufen in internationale Gebiete in anderen Zeitzonen macht es manchmal nötig, dass man auch am Wochenende oder zu in Deutschland eher untypischen Zeiten erreichbar ist.

Experten haben schon eine Weile ihre Sorge hinsichtlich dieser Entwicklung geäußert. Zum einen scheint es gesundheitliche und psychische Folgen mit sich zu bringen, wenn es keinen echten Feierabend gibt und zum anderen haben die Mitarbeiter das Gefühl, dass ein Großteil ihrer Arbeit inzwischen unentgeltlich außerhalb der Bürozeiten stattfindet. Wie sieht es wirklich aus? Ist ständige Erreichbarkeit ein Fluch? Oder bringt es auch Vorteile für die Unternehmen und die Mitarbeiter mit sich?

Ständige Erreichbarkeit – wie ist es wirklich?

Die oft benutzte Phrase von der ständigen Erreichbarkeit ist natürlich eine Übertreibung der tatsächlichen Verhältnisse. Nur die wenigsten Mitarbeiter, meist die Entscheider aus den oberen Etagen der Hierarchie, oder eben Mitarbeiter mit einem direkten Kontakt in das Ausland haben heute wirklich eine ständige Erreichbarkeit für ihr Unternehmen. Ausgenommen sind hierbei natürlich jene Mitarbeiter, die auf Abruf arbeiten und daher bereits vor der Entwicklung der mobilen Technologie immer für Notfälle erreichbar sein mussten.

Tatsächlich hat es eine Menge mit der Erwartungshaltung von Unternehmen und der Mitarbeiter selbst zu tun. Nach Feierabend noch einmal die E-Mails zu prüfen ist mehr eine Frage von Effizienz. Meist gibt es Kollegen, die selbst in diesen Zeiten noch Projekte erledigen wollen und Nachfragen haben – aber eben auch wissen, dass nicht jeder Kollege nach Feierabend erreichbar ist. Ein Problem sind die Unternehmen, die von ihren Mitarbeitern diesen Dienst nach Feierabend verlangen ohne die entsprechende Leistung zu vergüten. Daher gilt es bei der Betrachtung des Themas immer darauf zu achten, ob man von Ihnen wirklich eine ständige Erreichbarkeit erwartet.

Steigende Effizienz: Die Vorteile von permanenter Erreichbarkeit

Es ist nicht so, dass sich für Mitarbeiter aus dieser Form der Erreichbarkeit nur Nachteile ergeben. Tatsächlich sind die Möglichkeiten, die durch Smartphones, das Internet und den E-Mail Verkehr gegeben worden sind, eine perfekte Möglichkeit bestehende Arbeitsmodelle zu überdenken und Mitarbeitern eine größere Flexibilität einzuräumen. Mit dem Ausbau des Breitband-Internets ist es in vielen Unternehmen zum Beispiel nicht mehr zwingend nötig, vor Ort zu sein. Der Zugriff auf Unternehmenskommunikation via Internet etabliert neue Möglichkeiten im Bereich Home-Office oder Fernarbeit. Mitarbeiter haben so die Option, ihre eigene Arbeit flexibler zu gestalten.

Zudem ist die Steigerung der Produktivität klar. Entscheider sind einfacher erreichbar, nötige Maßnahmen können schnell in die Wege geleitet werden. Kollegen sind für Rückfragen einfacher zu erreichen. Das steigert die Effizienz von Projekten und sichert eine gute Kommunikation innerhalb der Belegschaft.

Stress: Der größte Nachteil der permanenten Erreichbarkeit

Bereits jetzt beschäftigen sich Mediziner, Psychologen und Wissenschaftler mit den Auswirkungen der mobilen Technologie auf die Menschen. Klar ist: Wer in ständiger Bereitschaft für den Beruf ist und zu jeder Zeit erreichbar sein muss, hat nicht die Möglichkeit abzuschalten. Es gibt keinen echten Feierabend mehr und somit auch keine tatsächliche Erholung. Darüber hinaus leiden Freizeit- und Familienleben, wenn man das Konzept zu sehr ausreizt. Es braucht daher eine gute Balance zwischen den verschiedenen Bereichen und vor allem der Anwendung der Erreichbarkeit.

Unternehmen sollten mit der Möglichkeit also vorsichtig umgehen. Es liegt aber auch an den Mitarbeitern selbst zu sagen, dass sie manchmal ein wenig Distanz zum E-Mail-Postfach aufbauen müssen. Ein rein privates und ein geschäftliches Handy ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit, sicher zu sein, dass man auch wirklich manchmal nicht erreichbar ist. Darüber hinaus ist es möglich, klare Zeiten – etwa am Wochenende – festzulegen, in denen man auch für die vermeintlich größten Notfälle nicht erreichbar ist.

Wer die richtige Mischung erreicht, kann von den Vorteilen moderner Kommunikation profitieren ohne dabei dem eigenen Leben und vor allem dem Körper zu schaden.

Abbildung: #269940397 | © mast3r – fotolia.com

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