Die Handformel – nützliches Hilfsmittel zur Selbstorganisation
Ein simples, aber effektives Tool zur Selbsterforschung und Überprüfung verschiedener Themenbereiche ist die sogenannte Handformel. Sie wurde vom Wirtschaftswissenschaftler Lothar Seiwert erdacht. Seiwert war Experte in Sachen Zeitmanagement. An den fünf Fingern einer Hand lassen sich Ziele und Wünsche ermitteln. Jeder Finger steht dabei als Stellvertreter für bestimmte Reflexionsfragen. Diese Fragen können am Ende einer Arbeitswoche eruieren, wie erfolgreich die Woche war. Leicht zu merken sind die Oberthemen der Reflexionsfragen. Sie beginnen mit demselben Buchstaben wie der entsprechende Finger.
Die fünf Reflexionsfragen der Handformel
Inhalt des Artikels "Die Handformel – nützliches Hilfsmittel zur Selbstorganisation"
Um zu erfassen, welchem Finger welches Thema zugeordnet wurde, hier ein kurzer Überblick. Als Stellvertreter stehen
- der Daumen für Denkergebnisse
- der Zeigefinger für die Zielerreichung
- der Mittelfinger für die Mentalität
- der Ringfinger für den Begriff Ratgeber
- und der kleine Finger für den Körper.
Welche Denkergebnisse gab es?
Die Fragen, an die karrierebewusste Arbeitnehmer sich bezüglich des Daumens erinnern sollen, lauten: Was haben Sie in der vergangenen Woche dazugelernt? Welche Erkenntnisse sind neu? Aus welchen Fehlern können Sie Schlüsse ziehen? Die Rekapitulation von Lerneffekten und Erkenntnisse verfestigt diese.
Diente das berufliche Handeln der Zielerreichung?
Das Thema des Zeigefinger-Merkers ist, inwieweit und in welchen Bereichen Sie in der vergangenen Woche Ihren persönlichen Zielen näher gekommen sind. Das beinhaltet auch die Abklärung, ob das, was sie in der vergangenen Woche geleistete haben, immer Ihren Zielen entsprach bzw. zielführend war. Kontraproduktive und nicht zielführende Handlungen sollten so bewusster gemacht werden. Eine Überprüfung der Ziele und Prioritäten ist oft sinnvoll. Manchmal ist mehr Selbstdisziplin vonnöten.
Wie sah die Woche in Sachen Mentalität aus?
Hier geht es um die Eruierung persönlicher Gefühle und des Wohlbefindens. Was hat gestresst, was fühlte sich gut an? Was verlief enttäuschend? Zu welchem Thema können Sie Dankbarkeit für Gespräche, Belobigungen, Erfahrungen oder Geschäftsabschlüsse empfinden? Es geht um eine realistische Bewertung, die weder nur Negatives hervorhebt, noch nur Positives beinhaltet.
Wo waren Sie in der vergangenen Woche ein Ratgeber?
Die Erinnerung daran, wo jemand anderen mit Rat und Tat beiseite gestanden hat, ist dem Ringfinger zugeordnet. Hilfsbereitschaft, ein offenes Ohr für die Probleme anderer, oder ein guter Rat unter Kollegen zahlen sich irgendwann aus. Hinterfragen Sie auch, ob Sie sich haben ausnutzen, oder für andere Zwecke als die eigenen einspannen lassen.
Mens sana, in corpore sano
Dass über all der Arbeit auch der Körper nicht zu kurz kommen sollte, daran erinnert der kleine Finger bei der Handformel. Haben Sie in der letzten Woche etwas für die Gesundheit getan? Fühlten Sie sich leistungsfähig und energiegeladen, oder nicht? Wie steht es mit dem Schlaf oder dem Nervenkostüm? Ist der Stresspegel zu hoch? Wurden die mit Ihnen selbst vereinbarten Sporteinheiten eingehalten? Wie sieht es mit der gesunden Ernährung aus?
Der Nutzen der Handformel
Nützlich ist die Handformel, weil sie leicht zu merken und leicht anzuwenden ist. Die beständige Selbstreflektion sorgt dafür, dass die wichtigen Dinge nicht aus der Augen verloren werden. Sich diese Zeit für sich selbst zu nehmen, zahlt sich aus. Arbeitnehmer können ihre beruflichen Prioritäten immer neu überprüfen, ihre Selbstdisziplin gegebenenfalls verbessern, und konzentrierter ihre Ziele verfolgen.
Die wöchentliche Bilanz an fünf Fingern
Die allwöchentlich gezogene Kurzbilanz konzentriert sich auf das Reflektieren über berufliche Erfolge. Sie betrachtet aber auch Ereignisse, die nicht erwartungsgemäß verlaufen sind. Daher können gegebenenfalls zeitnah neue Strategien angewendet, oder mehr Fokus auf bestimmte Themen gelegt werden. Die Handformel bricht die tägliche Routine auf, um den regelmäßig Blick auf das große Ganze zu richten.
Auf diese Weise verliert sich kein Arbeitnehmer in Termindruck und Problemstellungen, die den Blick auf eigene Ziele oder Wünsche verstellen. Sie verzetteln sich nicht, lassen sich nicht antreiben, und bleiben fokussiert auf die Dinge, die wirklich wichtig sind.
Abbildung: #179416119 | ©mast3r – fotolia.com
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