Gedächtnistraining als Karrierehelfer

Gedächtnistraining als Karrierehelfer

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Gedächtnistraining ist für unseren Alltag sehr nützlich, darüber hinaus sind wir von Gedächtniskünstlern sehr fasziniert. Die griechische Göttin Mnemosyne gab diesen und den Mnemotechniken ihren Namen.

Ein gutes Gedächtnis hilft Ihnen in vielen Situationen im Berufsalltag: Ob Terminfristen, der Name eines Kunden oder ein wichtiges To-Do – mit einem guten Gedächtnis entfällt Ihnen eine wichtige Information nicht so einfach. Daher schadet es nicht, Ihr Gedächtnis durch verschiedene Übungen in Schwung zu halten.

Wie funktioniert das Gedächtnis?

Wenn wir uns etwas merken, schließen sich im Gehirn Synapsen (Nervenverbindungen) kurz. Die Merkfähigkeit hängt von der Zahl der Synapsen ab. Mit bestimmten Übungen lässt sie sich erhöhen. Diese Mnemotechniken setzen stark auf Merkhilfen, beginnend beim Klebezettel auf dem Schreibtisch und an der Kühlschranktür, die durchaus komplexe Strukturen annehmen können. Das beweisen uns die Gedächtniskünstler. Wir benötigen Mnemotechniken in unserem Alltag fortlaufend, denn wir müssen uns gigantisch viel merken. Wenn wir nun wissen, wie das Gedächtnis allgemein und unser individuelles Gedächtnis im Besonderen funktioniert, können wir daraus Methoden der Verbesserung unserer Merkfähigkeit entwickeln. Beim Auswendiglernen etwa wird empfohlen, zum eigentlichen Lernstoff Farben, Bilder, Formen, Gerüche, Gefühle und Geräusche hinzuzufügen. Manchmal macht das unser Gedächtnis ganz von allein. Manche Menschen erinnern sich an ein Gespräch immer im Kontext der Umgebung, in der es stattgefunden hat.

Lässt sich denn das Gedächtnis generell trainieren?

Die Fragestellung ist berechtigt, weil es nicht darum geht, eine spezielle Fähigkeit zu trainieren oder Wissen auswendig zu lernen, sondern um ein grundlegend besseres Gedächtnis. Offenbar klappt das aber, wie die Gedächtniskünstler beweisen: Diese können sich tatsächlich alles Mögliche gut merken. Wichtig ist nur zu wissen, dass ein besseres Gedächtnis nicht automatisch besseres Denken und Urteilen bedeutet. Dennoch kann ein Gedächtnistraining umfassend wirken und zum besseren Erinnern von vielen grundverschiedenen Inhalten führen.

Verantwortlich ist hierfür der sogenannte Nahtransfereffekt: Die Fähigkeit, sich etwas zu merken, wird von einem Sachgebiet auf ein anderes übertragen. So können manche Menschen, die ihr Gedächtnis zunächst mit Zahlen trainiert haben, sich plötzlich auch Wörter viel besser merken. Das gelingt ihnen, weil sie bestimmte Mnemotechniken als Methoden verinnerlicht haben. Zwangsläufig muss ein Nahtransfereffekt aber nicht eintreten. Viel häufiger kommt es vor, dass sich Menschen Dinge eines bestimmten, für sie schon lange wichtigen Sachgebietes besonders gut merken (oft im beruflichen Kontext), andere Dinge aber schnell wieder vergessen.

Wichtige Fakten zum Gedächtnistraining

Zur Funktionsweise des Gedächtnisses herrschen viele falsche Vorstellungen und sogar Mythen. Dazu gehört die Vorstellung, bloßes Wiederholen von Inhalten genüge als Gedächtnistraining. Die Wiederholung ist zwar nicht generell falsch, doch Gedächtnis bedeutet, etwas in ein logisches System einzuordnen und nicht bloß Inhalte aufeinanderzustapeln. Diesen Effekt (des logischen Systems) nutzen ja gerade die Mnemotechniken.

Damit wäre auch der Mythos widerlegt, dass ältere Menschen schlechter lernen. Das stimmt ausdrücklich nicht. In vielen Fällen lernen sie jedenfalls in den Sachgebieten, die ihnen vertraut sind, schneller: Dort verfügen sie schon über ein logisches System. Es ist beispielsweise bekannt, dass Menschen, die schon mehrere Fremdsprachen beherrschen, immer schneller die nächste Fremdsprache erlernen. Es gibt noch viel mehr von diesen falschen Vorstellungen. Wenn man sie kennt, lernt man effizienter.

Wie lernen wir folglich am besten?

  • Wiederholen Sie durchaus Inhalte. Manche Dinge lassen sich nicht anders erlernen. Doch verknüpfen Sie die Inhalte wenn möglich mit bekannten Dingen oder Assoziationen. Vokabeln könnten Sie mit ähnlichen Worten aus dem Deutschen oder anderen Sprachen vergleichen und natürlich auch – wenn sie bildhaft darstellbar sind – mit Bildern verknüpfen.
  • Achten Sie auf Ihre Motivation. Wir lernen eindeutig besser, wenn wir den Stoff wirklich brauchen.
  • Achten Sie auf Ihre Konzentration. Es ist unmöglich, den ganzen Tag schweren Stoff aufzunehmen. Zudem gibt es Grenzen der Merkfähigkeit.
  • Beachten Sie, dass es ein Ultrakurzzeitgedächtnis (bis rund zehn Sekunden), ein Kurzzeitgedächtnis (bis rund zwei Minuten) und ein Langzeitgedächtnis gibt. Wenn Sie etwas unbedingt lernen müssen, sollten Sie es über die zehn Sekunden hinaus ins Kurzzeitgedächtnis und von dort – mithilfe von Mnemotechniken – ins Langzeitgedächtnis verschieben.
  • Achten Sie auf Abwechslung beim Lernen.
  • Stellen Sie “Freudsche Fehlleistungen” in Rechnung. Manche Dinge will sich unser Gedächtnis einfach nicht merken. Unbewusste Sperren sind dafür verantwortlich. Arrangieren Sie sich mit diesem Umstand, anstatt sich unnötig mit diesem Mangel zu belasten.

Abbildung: #257356003 | © mast3r – fotolia.com

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