Mitarbeiterbefragung – Seismograph für die Stimmung im Unternehmen

Die Mitarbeiterbefragung ist ein Instrument in der Personalwirtschaft. Dabei können mehrere Ziele verfolgt werden. Regelmäßig, zum Beispiel alle 2 Jahre, sollten Mitarbeiterbefragungen durchgeführt werden. Die Themen hierfür sollten breit gefächert sein. Die Teilnahme an einer Befragung sollte grundsätzlich freiwillig und anonym erfolgen.

Das Projekt muss grundsätzlich professionell durchgeführt werden, da es sonst auf Seiten der Mitarbeitenden zu einem Vertrauensverlust kommen kann.

Gründe für eine Mitarbeiterbefragung

Für Mitarbeiterbefragungen gibt es mehrere Gründe. Durch Befragungen der Mitarbeitenden kann das Engagement der Angestellten für das Unternehmen signifikant steigen. Wenn die Arbeitsbedingungen einen Teil der Befragung ausmachen, können dadurch Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet werden, welche wiederum die Motivation der Beschäftigten steigern.

Die emotionale Bindung zwischen Angestellten und Unternehmen kann gestärkt werden.

Auch die Fluktuation, also das Abwandern der Angestellten, kann durch Befragungen solcher Art reduziert werden. Angestellte, die unzufrieden sind, wechseln häufiger und schneller den Arbeitsplatz. Durch die Befragung kann Unzufriedenheit schnell aufgedeckt werden.

Auch gesundheitliche Probleme der Beschäftigten, zum Beispiel Depressionen oder Burnout, können dadurch entdeckt werden. Durch die Befragung kann auch hier gegengesteuert werden.

Sind die Beschäftigten zufrieden in Ihrem Unternehmen, so ist das Verhalten gegenüber Kunden auch freundlich, offen und positiv. Ist dies nicht der Fall, können Verbesserungen angestrebt werden. So steigt die Serviceorientierung. Ein ebenso wichtiger Grund für eine Mitarbeiterbefragung sind die Prioritäten der Beschäftigten. Berufseinsteiger setzen andere Prioritäten als Arbeitnehmer, die bereits lange im Unternehmen sind.

Stehen Veränderungen im Unternehmen an, können diese ebenfalls mit einer Befragung vorbereitet werden. Dadurch können Informationen gewonnen werden, ob die Angestellten die bevorstehenden Prozesse verstehen und akzeptieren.

Prozess der Mitbestimmung

Bevor eine Befragung durchgeführt wird, muss die Zielfindung stattfinden. Das heißt, mit den verantwortlichen Führungskräften und zusammen mit dem Betriebsrat werden die Ziele festgelegt.

Als nächster Schritt wird das Projekt geplant. Der Fragebogen wird durch Einsatz von verschiedenen Mitarbeitern, aus unterschiedlichen Abteilungen, erstellt.

Nun findet die Befragung statt. Diese kann online oder händisch per Fragebogen erfolgen. Für die Mitarbeiter sollte die Befragung so einfach wie möglich gestaltet sein. Ist die Befragung gut geplant worden, können Teilnahmequoten von bis zu 80 Prozent erreicht werden.

Ist die Befragung abgeschlossen, wird diese ausgewertet und analysiert. Das Projektteam erhält die Ergebnisse und bereitet diese nun für die Mitarbeitergruppen auf. Die Ergebnisse können auch mit bereits früher durchgeführten Befragungen verglichen werden. Dies nennt sich internes Benchmarking.

Sind die Ergebnisse der Befragung deutlich, müssen nun Maßnahmen für Verbesserungen umgesetzt werden. Kommt es zu keinem Prozess, so wird wahrscheinlich die Motivation der Mitarbeiter stark sinken.

Im anschließenden Prozess ist es wichtig, eine weitere Mitarbeiterbefragung durchzuführen. Dies sollte in einem Abstand von ungefähr ein bis zwei Jahren stattfinden. Dadurch kann evaluiert werden, ob die eingeleiteten Prozesse Wirkung zeigen und sinnvoll waren. Hierbei ist es wichtig, dass der identische Fragebogen wie zuvor genutzt wird.

Die Stimmung in einem Unternehmen

Wenn Beschäftigte unzufrieden sind, kommt es häufig zu Kündigungen. Besteht eine hohe Fluktuation in Ihrem Unternehmen, ist es äußerst sinnvoll, eine Mitarbeiterbefragung durchzuführen. So können die Gründe dafür aufgedeckt werden und Prozesse eingeleitet werden, um die Zufriedenheit zu steigern. Wichtig ist, dass auch die Führungskräfte instruiert werden und die Prozesse transparent gestaltet werden.

Deshalb wird die Befragung der Mitarbeiter auch als Seismograph für die Stimmung in einem Unternehmen bezeichnet. Gerade die Führungsebene nimmt negative Veränderungen oft nicht so wahr, wie die Angestellten in dieser Abteilung. Häufig sind Führungskräfte sogar der Kündigungsgrund. Mit einer Befragung kann also die Stimmung im Unternehmen eingeschätzt werden und so eine hohe Kündigungsrate verhindert werden, wenn nach der Befragung geeignete Prozesse eingeleitet werden.

Einfache Durchführung ist das A&O

Unabhängig davon, dass die Teilnahme freiwillig und anonym gestaltet sein sollte, ist es ebenso wichtig, die Teilnahme für alle Personen so einfach wie möglich zu gestalten.

Vielleicht hat nicht jede Person einen Zugang zu einem Firmen-PC. Daher ist es wichtig, alle Möglichkeiten der Teilnahme auszuschöpfen. Wird ein Fragebogen auf Papier erstellt, so sollten diese bereitgestellt werden. Es ist ebenso eine gute Möglichkeit, die privaten Smartphones der Arbeitnehmer dafür zu nutzen. Es könnten beispielsweise QR-Codes, ausgehängt werden, über deren hinterlegten Link man direkt zur Umfrage gelangt. So können viele Arbeitnehmer leicht teilnehmen. Für Beschäftigte, die einen Zugang zu einem Firmen-PC haben, sollte selbstverständlich auch über diesen Weg die Möglichkeit bestehen, an der Befragung teilzunehmen.

Fazit

Eine Mitarbeiterbefragung kann viele negative Vorgänge in einem Unternehmen aufdecken. Aber auch die Motivation und die Eignung der Führungskräfte kann damit dargestellt werden. Für eine Befragung gibt es viele Gründe, der wichtigste ist in den meisten Fällen jedoch die Fluktuationsrate. Diese kann deutlich beeinflusst werden, wenn die Stimmung im Unternehmen richtig aufgefasst wird und Veränderungen eingeführt werden. Wichtig ist hierbei jedoch, dass nach der Befragung auch Taten folgen und diese den Arbeitnehmern erklärt werden. Veränderungsprozesse gehören dazu und sollten für die Arbeitnehmer transparent sein. Die Führungskräfte tragen in jedem einzelnen Schritt dieses Prozesses eine große Verantwortung und sollten dafür auch geeignet sein. Diese Eignung kann ebenso durch die Befragung dargestellt werden.

Wird die Mitarbeiterbefragung also richtig durchgeführt, kann diese ein sinnvolles Instrument der Personalentwicklung sein, um das Unternehmen voranzubringen und erfolgreich zu führen.

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