Appreciative Interview

Selbst in den erfolgreichsten Unternehmen lassen sie sich niemals vermeiden: Probleme, Hindernisse und Grenzen. Diese Herausforderungen wollen beherzt gelöst werden, damit der Geschäftsalltag produktiv fortgeführt werden kann. Hierfür bieten sich bewährte Methoden an, zu denen auch das Appreciative Interview, abgekürzt AI, gehört. Dieser positive Ansatz der Team- und Organisationsentwicklung gehört in immer mehr Unternehmen zum guten Ton. Doch warum? Erfahren Sie es nachfolgend!

 

Was ist ein Appreciative Interview?

Beim Appreciative Interview oder der Appreciative Inquiry (AI) handelt es sich um einen werteorientierten Prozess, von dem Teams, Organisationen und Unternehmen auf diversen Ebenen profitieren. Vereinfacht gesagt erlaubt es die Methode nämlich, mithilfe von wertschätzenden Fragen- und Antwortrunden über aktuelle Probleme hinauszuwachsen. Persönliche Erfolgsgeschichten dienen hierfür als Grundlage. Dabei bewährt sich das Konzept bereits seit Mitte der 80-er Jahre. Entwickelt wurde es an der Case Western Reserve University in Ohio von Dr. David L. Cooperrider und Dr. Suresh Srivastva:

Im Rahmen eines Appreciative Interviews machen sich alle Beteiligten auf die Suche nach den besten Eigenschaften in ihrem Arbeitsumfeld. Sie halten also proaktiv Ausschau nach Wirkfaktoren, die ihre humanen, ökonomischen und ökologischen Bedürfnisse stillen. Folglich konzentrieren sich Mitarbeitende im Rahmen des Appreciative Interviews auch nicht länger auf ihre bestehenden Probleme. Vielmehr fokussieren sie vorhandene Ressourcen und die zu entfaltenden Potenziale, mit denen sie Herausforderungen meistern können.

Die große Kunst hierbei ist es jedoch, die richtigen Fragen zu stellen. Sie sind bedingungslos positiv gehalten, um die vorhandenen Assets zu aktivieren. Wünschen Sie sich in Ihrem Unternehmen echte Innovationen und mehr Mut für Visionen? AI hilft Ihren Mitarbeitenden dabei, Negationen, Kritik und starre Problemversessenheit hinter sich zu lassen.

Diese Vorteile bieten Appreciative Interviews gegenüber anderen Methoden

In vielen Fällen ist es sinnvoll, auf Schwächen hinzuweisen und Fehler zu verbessern. Jedoch geht dieser konventionelle Lösungsansatz mit nicht zu unterschätzenden Fallstricken einher. Neben einem demotivierten Team kann er zum Beispiel für eine verminderte Produktivität und eine geschwächte Bindung an Ihr Unternehmen sorgen. Das sorgt im schlimmsten Fall für eine erhöhte Fluktuation, die ihrerseits weitere Herausforderungen mit sich bringt. Mithilfe des Appreciative Interviews soll diese Negativspirale bereits im Vorfeld verlässlich vermieden werden. Schließlich basiert die Gesprächstechnik auf einer positiven Grundhaltung gegenüber bestehenden Problemen. Dadurch profitieren Teams dauerhaft:

Ihre Belegschaft geht beispielsweise mit mehr Vertrauen in die Zukunft und lässt sich von positiven Erfahrungen mitreißen. Auch der Erkenntnisgewinn im Rahmen der Fragerunden zahlt sich aus. Ungenutztes Potenzial wird nämlich einfacher erkannt und nutzbar gemacht. Dieses stellt die Basis für weitere Verbesserungen auf allen Prozessebenen dar. Ihr Change Management profitiert dank AI also von einer organischen Entwicklung in eine wachstumsstarke Richtung.

Wann das Appreciative Interview zum Einsatz kommt

Appreciative Interviews können Sie im kleinen und großen Rahmen nutzen. Sie eignen sich zur Optimierung von Führungsthemen, aber auch für die Organisationsentwicklung und das übergreifende Change Management. Außerdem kommt die bewährte Methode im Rahmen von Coaching-Prozessen zum Einsatz. Das überrascht nicht, denn grundsätzlich können Sie jedes Ihrer Anliegen im Rahmen der Appreciative Inquiries fokussieren.

Möchten Sie also beispielsweise einen internen Prozess wie den Gütertransport beschleunigen, werden Sie Veränderungsprozesse ebenso wie die Teamentwicklung in den Mittelpunkt Ihrer Überlegungen stellen. Darüber hinaus ist es unabdingbar, Innovationspotenzial gezielt zu fördern. Auch die bewusste Entwicklung von Führungskräften darf niemals zu kurz kommen. Gleiches trifft auf die konstruktive Kommunikation innerhalb Ihres Unternehmens zu. Sie unterstützt Mitarbeitende dabei, mögliche Konflikte zu vermeiden und im Bedarfsfall schnell zu entschärfen. Da jeder Prozess einzigartig ist, muss die Umsetzung der optimierten Maßnahmen natürlich eng mit allen Beteiligten ausgearbeitet werden. Es kann sich diesbezüglich lohnen, sich bei der Integration von Appreciative Interviews externe Unterstützung zu sichern.

Tipps für die Gestaltung Ihrer Appreciative Interviews

Erfolg ist kein Zufall, sondern ein Ergebnis bestimmter Handlungen. Dieses Wissen machen sich moderne Unternehmen zunutze, um ihren Marktanteil langfristig auszubauen. Gleichzeitig sorgen diese Handlungen für eine hohe Zufriedenheit im Team. Wertschätzend agierende Firmen profitieren also von zahlreichen Vorteilen, wenn sie auf die Stärken von Appreciative Interviews bauen. Diese können auch Sie für jeden Ihrer Prozesse erschließen. Hierbei gehen Sie mit einer positiven Grundhaltung vor:

Im ersten Schritt erstellen Sie gemeinsam mit Ihrer Belegschaft eine Liste von Voraussetzungen, die für den Erfolg in Ihrem Betrieb entscheidend ist. Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden an dieser Stelle unbedingt nach persönlichen Geschichten! Idealerweise teilen sie gemeinsame Erfolgserlebnisse, auf die sie besonders stolz sind. Diese Überlegungen kann ihr Team in kleinen Gruppen, aber auch im großen Kollektiv durchführen. Bewährt hat sich jedoch das erstmalige Brainstorming in Zweier-Grüppchen, das später auf vier Personen ausgeweitet wird.

Dabei sollten Sie den Teilnehmenden vor ihrem Gedankenaustausch beschreiben, wie der Ablauf sein wird und welche Art von Geschichten gefragt sind. Stellen Sie Stift und Papier bereit, damit Notizen angefertigt werden können. Wichtig ist an dieser Stelle auch: Im Rahmen der Gespräche soll überlegt werden, welche Faktoren für den individuellen Erfolg besonders relevant waren. Diese Geschichten werden anschließend in 4er-Gruppen besprochen, wobei alle Beteiligten auf Muster achten. Als abschließende Frage können Sie dann in den Raum stellen, wie Ihr Unternehmen zukünftig noch aktiver in diese Faktoren und Bedingungen investieren könnte. Halten Sie die Ideen Ihrer Belegschaft schriftlich fest.

Appreciative Interviews für das Change Management der Zukunft

Mithilfe von Appreciative Interviews setzen Sie konstruktive Energien frei und erhalten Zugang zum noch ungenutzten Wissensschatz Ihres Personals. So unterstützt Sie die wertschätzend-fragende Gesprächstechnik dabei, bestehende Potenziale dauerhaft zu heben. Gleichzeitig wird der bisherige Weg zum Erfolg für alle Beteiligten offengelegt. Diese gemeinschaftlichen Erkenntnisse sorgen nicht nur für ein bindendes Wir-Gefühl innerhalb der Gruppe. Auch ein gesundes Wachstum des gesamten Unternehmens stellt sich ganz natürlich ein. Das ist ein weiterer Grund, warum immer mehr erfolgreiche Firmen auf das regelmäßige Appreciative Interview setzen. Und Sie?

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