So helfen Persönlichkeitstests bei der Karriere

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Selbsterkenntnis als Karrieresprungbrett – mit Persönlichkeitstests zum Erfolg

Wer bin ich?Welcher Job passt eigentlich zu mir? Diese Frage stellt sich jeder einmal im Leben. Sei es am Anfang der beruflichen Karriere oder mitten im Berufsleben, wenn man feststellt, dass man mit seinem aktuellen Job nicht wirklich zufrieden ist. Wenn Personalchefs auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten für einen Arbeitsplatz sind, bedienen sie sich häufig eines Persönlichkeitstests als Entscheidungshilfe. Aber auch dem, der auf Jobsuche ist oder sich beruflich verändern möchte, kann ein Persönlichkeitstest viel über sich und seine Karrierechancen verraten.

Was leisten Persönlichkeitstests?

Nicht alle Charaktereigenschaften eines Bewerbers lassen sich dem Lebenslauf entnehmen oder offenbaren sich beim Vorstellungsgespräch. Wie teamfähig ist ein neuer Angestellter? Wie gewissenhaft übt er seine Arbeit aus? Die Beantwortung solcher Fragen ist nicht nur für Führungskräfte von Interesse. Jeder, der sich fragt, wie es mit seiner Karriere weiter gehen soll, kann von einem Persönlichkeitstest profitieren. Berufliche Entscheidungen haben langfristige Auswirkungen. Wer möchte schon nach einer mehrjährigen Ausbildung oder einem Studium feststellen, dass ihm der angestrebte Beruf gar nicht liegt? Persönlichkeitstests sind kein Allheilmittel, mit dem sich jede berufliche Fehlentscheidung verhindern lässt. Man sollte ihre Ergebnisse nicht überbewerten, sondern eher als Orientierungshilfe betrachten.

Persönlichkeitstests im Internet

Der einfachste und preiswerteste Weg einen Persönlichkeitstest zu absolvieren führt über das Internet. Mit den Suchbegriffen „Persönlichkeitstest online“ wird man schnell fündig, allerdings sollte man sich vorher über die verschiedenen Testverfahren informieren, um das Ergebnis richtig bewerten zu können. Zwei der gängigsten Testverfahren sind das Fünf-Faktoren-Modell (auch FFM oder Big Five genannt) und der sogenannte DISG-Test. In einigen Tests werden beide Auswertungsmodelle auch kombiniert.

Big Five vs. DISG

Beim Big Five oder Fünf-Faktoren-Modell werden fünf Charaktermerkmale in ihrer Ausprägung gemessen:

  • Extraversion,
  • Neurotizismus,
  • Offenheit für neue Erfahrungen,
  • Verträglichkeit und
  • Gewissenhaftigkeit.

Stark ausgeprägte Extraversion spricht für einen geselligen, kontaktfreudigen Menschen, eine schwache Ausprägung zeugt von Reserviertheit und zurückhaltendem Verhalten. Der Faktor Neurotizismus bemisst die Ängstlichkeit und Unsicherheit des Probanden oder – bei schwacher Ausprägung – dessen Selbstsicherheit. Für die Ermittlung des Persönlichkeitsprofils wird die Testperson gebeten, sich anhand von Aussagen selber einzuschätzen. Sätze wie „Ich werde oft von meinen Gefühlen überwältigt“ oder „Ich bin ich dann am glücklichsten, wenn mich viele Menschen bewundern“ sollen danach bewertet werden, ob sie gar nicht, weniger, eher oder genau auf die eigene Persönlichkeit zutreffen. DISG-Tests arbeiten mit ähnlichen Fragen, allerdings sind die Auswertungskriterien etwas anders. Das Akronym DISG steht für die vier gemessenen Persönlichkeitsmerkmale Dominant, Initiativ, Stetig und Gewissenhaft. Ein hoher Wert bei Dominant kann auf gute Führungsqualitäten hinweisen, aber auch einen Mangel an Teamfähigkeit hindeuten. Gute Teamplayer haben hohe Werte beim Merkmal Stetig. Sie gelten als loyal und geduldig, sind aber insgesamt eher passiv und weniger kühn in ihren Entscheidungen.

Schummeln lohnt sich – wenn man es richtig macht

Ein häufig genannter Kritikpunkt bei Persönlichkeitstests ist deren Manipulierbarkeit. Wer weiß, auf welche Persönlichkeitsmerkmale er getestet wird, kann diese oft schon anhand der Fragen erkennen. Bewirbt man sich um einen Job als Führungskraft, wird man kaum zugeben wollen, dass die Aussage „Ich habe oft Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen“ auf die eigene Persönlichkeit voll zutrifft. Doch wer einen Persönlichkeitstest macht, um sich selber besser einzuschätzen können, sollte alle Fragen ehrlich beantworten. Wer hier manipuliert, belügt am Ende nur sich selbst. Allerdings kann der Versuch, beim Persönlichkeitstest zu Schummeln auch von Vorteil sein. Denn um einen solchen Test manipulieren zu können, muss man wissen, welche Eigenschaften getestet werden und man muss vor allem sich selber sehr gut einschätzen können. Das ist wie mit dem Spickzettel bei der Klassenarbeit in der Schule. Wer es schafft, den Lernstoff so zu komprimieren, dass er auf einen kleinen Zettel passt, muss eigentlich gar nicht mehr schummeln. Mit Persönlichkeitstests ist es ähnlich: Wer weiß, wie man das Ergebnis zu seinen Gunsten beeinflusst, der weiß auch genug über sich selbst, um kluge berufliche Entscheidungen treffen zu können. Für einen Test kann man sich kurzzeitig verstellen. Aber wer will schon jahrelang im Berufsleben jemand sein, der er eigentlich nicht ist?

Foto: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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